Unternehmensgeschichte der Brauerei "Zur Kloog"
unter der Führung von Peter Schmitz, Johann Schneider, Tilmann Sülzen sen., Anna Maria Sülzen, Tilmann Sülzen jun.., Jacob Frings, Jacob Münzel, Anton Thelen, Heinrich Anton Jobs, Heinrich Ludwig, Otto Oedenkoven und Peter Oedenkoven
 
 
 
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Unternehmensgeschichte
Die Historie des Brauhauses am Bollwerk 15                              
Das Brauhaus „Zur großen Klucht“ von Johann Peter Schmitz (1770)
Das Brauhaus „Zur großen Klucht“ von Johann Schneider (1797) - (1798)
Das Brauhaus „Zur Klugt“ von Johann Tilmann Sülzen sen. ((1813)-1837)
Das Brauhaus „Zur Klugt“ von Anna Maria Sülzen (1837-1840)
Das Brauhaus „Zur Klugt“ von Tilmann Sülzen jun. (1840-1851)
Das Brauhaus „Zur Kluft“ von Jacob Frings (1851-1854)
Das Brauhaus „Zur Kluft“ von Jacob Münzel (1854-1856)
Das Brauhaus „Zur Klogt“ unter der Leitung von Anton Thelen (1859-1862)
Das Brauhaus „Zur Klooch“ unter der Leitung von Heinrich Anton Jobs [1862-1867)
Das Brauhaus „Zur Klooch“ unter Heinrich Ludwig (1868-1869)
Das Brauhaus „Zur Klooch“ unter Otto Oedenkoven (1870-1905)
Das Brauhaus „Zur Kloog“ unter Peter Oedenkoven (1905-1925)
Die Restauration „Zur Kloog“ (1925-1943)
Übersicht der Firmierungen
Anmerkungen
Brauereiwerbemittel
Bierkrüge                                             
Quellen
Quellenverzeichnis                                             

Die Historie des Brauhauses am Bollwerk 15
Das Gebäude der Brauerei „Zur Kloog“ am Bollwerk 15 (damals noch „in der Wehrgasse“) taucht zum ersten Mal in einer Steuerliste des Jahres 1589 auf. Zu dieser Zeit wurde es noch „Zur Clucht“ genannt. In Anzeigen und Brauereiwerbemitteln bezog sich die Brauerei auch immer auf das Jahr 1589 als Gründungsjahr. Der nächste Nachweis stammt aus Häuserliste aus dem Jahr 1630 [3]. Dort taucht die Brauerei als Brauhaus „Zur grossen Klogn“ auf.
Über die Zeit werden auch noch weitere Namen wir „zur großen Klufft“ oder „zur Klugten“ und zum Schluss „Zur Klooch“ und "Zur Kloog" verwendet.

Das Brauhaus „Zur großen Klucht“ von Johann Peter Schmitz (1770)
Bekannt ist, das am 5. Oktober 1760 ein Brauer namens Johann Peter Schmitz die Brauerei "Zur großen Klucht" erwarb [3]. Weitere Informationen über diese Zeit sind nicht bekannt

Das Brauhaus „Zur großen Klucht“ von Johann Schneider (1797) - (1798)
Der letzte zünftige Brauer am Bollwerk 15 (unter der damaligen französischen Besatzung Hausnummer 2260) war Johann Schneider. Wie lange er die Brauerei betrieben hat ist unklar, gesichert ist dies nur für die Jahre 1797 und 1798, in denen er als „Joh. Schneider, Bierbrauer“ in den Kölner Adressbüchern dieser Jahre verzeichnet ist [4]. Längstens betrieb er die Brauerei aber bis zum Jahr 1813, in dem Tilmann Sülzen als Betreiber nachgewiesen ist.

Das Brauhaus „Zur Klugt“ von Johann Tilmann Sülzen sen. ((1813)-1837)
Im in französischer Sprache gehaltenem Adressbuch der Stadt Köln des Jahres 1813 [5] ist folgender Eintrag verzeichnet: „Sülzen (T.) R. du Bastion n. 15“. Johann Tilmann Sülzen betrieb die Brauerei in der Rue de Bastion 15 also spätestens seit dem Jahr 1813. Einen weiteren Nachweis aus diesem Jahr gibt es im Kontext einer Geburtenliste. Dort ist zu lesen:
[7, 04.02.1813] „…Zivil-Stand von Köln. Geburten. Den 17ten Jänner 1813: Johann Tilman, Sohn von Johann Tilmann Sülzen, Bierbrauer, am Bollwerk…“
 
Im Jahr 1813 kam also der gleichnamige Sohn von Johann Tilmann Sülzen zur Welt, welcher später die Brauerei auch noch führen sollte.
Im nächsten Nachweis aus dem Jahr 1822 [6] ist Tilmann Sülzen sowohl als Bierbrauer als auch als „Weinzäpfer“ verzeichnet. Im gleichen Jahr kam auch mit Anna Maria Catharina eine Tochter zu Welt [8].
Tilmann Sülzen betrieb die Brauerei bis ins Jahr 1837, in dem er im Alter von 59 Jahren verstarb [9].
Parallel zu Brauerei am Bollwerk betrieb Hermann Jacob Sülzen, vermutlich ein Bruder von Tilmann Sülzen, die Brauerei „Im St. Martin“ am kleinen Griechenmarkt 54. Diese Brauerei wurde von Mitgliedern der Familie bis zum Jahr 1872 geführt.

Das Brauhaus „Zur Klugt“ von Anna Maria Sülzen (1837-1840)
Nach dem Tod von Tilmann Sülzen übernahm Anna Maria Sülzen die Führung der Brauerei. Da vermerkt ist, dass Tilmann Sülzen als Witwer starb, handelte es sich bei Anna Maria Sülzen, welche selbst auch Witwe war, vermutlich um die Schwester von Tilmann Sülzen.
Anna Maria Sülzen führte die Brauerei bis ins Jahr 1840, in dem Tilmann Sülzen jun. die Brauerei übernahm.

Das Brauhaus „Zur Klugt“ von Tilmann Sülzen jun. (1840-1851)
Tilmann Sülzen jun. übernahm im Jahr 1840 im Alter von 27 Jahren die Führung der Brauerei.
Im gleichen Jahr 1840 heiratete Carl-Friedrich Albert Zinnow, Ober-Zoll-Inspector aus Berlin, Catharine Sülzen [9], eine Tochter des verstorbenen Tilmann Sülzen sen. Dies ist insofern relevant, da ihr Tod nur ein Jahr später zu der Zwangsversteigerung der Brauerei am Bollwerk 15 im Jahr 1843 führte.
[9, 19.03.1843] Licitation. Auf Grund der Erkenntnisse des hiesigen königlichen Landgerichts vom 29. April 1842 und 16. Februar d. J. in Sachen
1) des Herrn Tillmann Sülzen, Bierbrauer, und
2) Fräulein Theresia Sülzen, ohne Gewerb, beide in Köln wohnhaft, vertreten durch den in Köln wohnenden Advocat=Anwalt Herrn Jacob Haaß;
gegen
1) den zu Trier wohnenden Ober=Zoll=Inspector Hrn. Carl Friedrich Albert Zinnow, für sich und als Hauptvormund seiner minderjährigen, ohne Geschäft bei ihm wohnenden Kinder Rudolph und Emma Zinnow;
2) den in Trier wohnenden Kreisphysicus Hrn. D. Valentin Hansen, in seiner Eigenschaft als Nebenvormund der vorgedachten Minderjährigen;
soll das hierselbst am Bollwerk sub Nr. 15 gelegene Haus nebst Brauhaus, Brennerei und übrigen Appertinenzien, taxirt zu 10550 Thlr. Dinstag den 30. Mai d.J., Nachmittags 3 Uhr, durch den unterzeichneten, zu Köln wohnenden Notar Georg Meinertz, auf dessen Amtsstube daselbst, Minoritenstraße Nr. 23, öffentlich an den Meistbietenden versteigert werden. Die Expertise und übrigen Voracten liegen auf Amtsstube des Unterzeichneten zur Einsicht offen. Meiners Notar.
 
Auf der einen Seite standen also die Geschwister Tillman und Theresia Sülzen und auf der anderen Seite Albert Zinnow, der Witwer der verstorbenen Schwester Catharine Sülzen.
Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, heiratete Albert Zinnow, mittlerweile nach Trier versetzt, nur 2 Tage nach der Ankündigung der Versteigerung, am 21. März 1843 Gertrud Sülzen. Gertrud Sülzen wiederum war vermutlich eine Kusine von Tilmann und Theresia Sülzen.
Tilmann Sülzen muss die Brauerei im Rahmen der Zwangsversteigerung ersteigert haben, da er die Brauerei weiterführte.
Albert Zinnow kehrte im Jahr 1850 wieder aus Trier nach Köln zurück und zog in eine bescheidene 9-Zimmer-Wohnung am Heumarkt 6 (ca. 400 Meter vom der Kloog entfernt), veröffentlichte im Jahr 1851 ein Buch (das „Zoll-Handbuch“), bekam im Jahr 1852 den Rothen Adler-Orden 4ter Klasse verliehen und veröffentlichte im gleichen Jahr ein zweites Buch mit dem knappen Titel „Handbuch für Kaufleute, Spediteure und Beamte im Zollverein, welche französische Frachtbriefe zu übersetzten oder in französischer Sprach Auskunft über Zollangelegenheiten zu geben haben“. Anschließend verliert sich seine Spur.
Der Beschreibung der Versteigerung ist zu entnehmen, dass zu der damaligen Zeit parallel zur Brauerei auch eine Brennerei betrieben wurde.
Kurz nach der Versteigerung, im Juli 1843, heiratete Tilmann Sülzen die aus Grevenbroich stammende Friederica Wilhelmina Holdau. Gemeinsam hatten sie mindestens 6 Kinder, von denen 2 aber bereits im Kleinkindalter verstarben.
Aus den Folgejahren gibt es außer den Bekanntmachungen der Geburten keinerlei Nachweise über Tilmann Sülzen oder die Brauerei.
Im Mai 1851 verpachtete Tilmann Sülzer die Brauerei am Bollwerk 15 an Jacob Frings. Allerdings blieb die Familie Sülzen weiter am Bollwerk 15 wohnen, in den Geburts-Anzeigen aus den Jahren 1853 und 1856 [9] ist jedes Mal „Tilmann Sülzen, Bierbr., Bollwerk“ aufgeführt.
Im Jahr 1859 verkaufte Tilmann Sülzen die Brauerei am Bollwerk 15 an einen gewissen Herrn Thomé und eröffnete eine eigene Schenkwirthschaft am Holzmarkt 83. Am 19. Mai 1870 verstarb Tilmann Sülzen im Alter von 57 Jahren.
(F003) [24]
Kreuter'sche Karte der Straße am Bollwerk zwischen 1840 und 1850. Ein Klick auf die Gesamtdarstellung zeigt den Ausschnitt dem Brauhaus "zur großen Klufft", wie das Brauhaus zu dieser Zeit hieß.
(W055) [9, 04.11.1841]
Todesanzeige von Catharina Zinnow, geborene Sülzen, deren Tod zur Versteigerung der Brauerei führte 
(W022) [9, 09.04.1843]
Zwangsversteigerung in der Teilungssache Sülzen gegen Zinnow. Anzeige aus April 1843
 
(W032) [9, 07.07.1843]
Heirats-Anzeige von Tilmann Sülzen und Friederica Holdau aus dem Jahr 1843
(W056) [9, 21.03.1843]
2te Heiratsanzeige von Albert Zinnow, diesmal mit Gertrud Sülzen. Gut ein Jahr nach dem Tod von Catharina Sülzen heiratete Albert Zinnow erneut in die Familie Sülzen ein 
(W012) [9, 13.10.1846
Unbekannte lassen Tillmann Sülzen hochleben. Anzeige aus dem Jahr 1846 
(W013) [9, 23.03.1850]
Auch Mathematikunterricht war am Bollwerk 15 zu haben. Anzeige aus dem Jahr 1850 

Das Brauhaus „Zur Kluft“ von Jacob Frings (1851-1854)
2 Tage vor Übernahme der Brauerei heiratete Jacob Frings im Mai 1851 Anna Margaretha Flink. Er wird zu dieser Zeit schon als Bierbrauer tituliert, führte aber wahrscheinlich vorher noch keine eigene Brauerei. Die Übernahme kündigte er am 18. Mai 1851 in folgender Anzeige an:
[9, 18.08.1851] „…Bierbrauerei u. Schenkwirthschaft „Zur Kluft“, am Bollwerk 15. Daß ich die bisheran von Herrn T. Sülzer geführte Brauerei und Schenkwirthschaft für meine Rechnung übernommen habe, zeige ich meinen verehrten Freunden und Gönnern hierdurch ergebenst an und bitte um geneigten Zuspruch. Köln, den 17. Mai 1851. Jacob Frings…“
 
Keine 3 Jahre später, im April 1854, gab er die Leitung der Brauerei an Jacob Münzel weiter. Die seit dem Jahr 1852 parallel von ihm betriebene Brauerei in der Severinstraße führte er noch ein Jahr weiter, bis er sich im Jahr 1855 auch von ihr trennte.
Es schien ihn mehr in den Getränkehandel zu ziehen, den am 12. April 1856 eröffnete Jacob Frings in der Thieboldsgasse 59 ein Branntwein-, Spiritus und Liqueur-Geschäft. Im Jahr 1860 erweiterte Jacob Frings das Geschäft noch um alkoholfreie Getränke wie Apfelmost. Im Jahr 1866 übernahm er noch die Vertretung der Brauerei Schüttler & Comp. aus Niedermendig und vertrieb deren „Niedermendiger Felsenbier“ in Flaschen und Fässern. 3 Jahre später wechselte er den Anbieter und vertrieb fortan das Niedermendiger Felsenbier der Brauerei von Friedrich Remy.
In einer Anzeige aus dem Jahr 1889 wirbt Jacob Frings mit „Dampfbrennerei und Liqueurfabrik“. Wann genau Jacob Frings gestorben ist, ist unklar. Im Januar 1996 starb seine Frau, die zu dieser Zeit aber schon als Witwe bezeichnet wurde, Jacob Frings muss also zwischen 1889 und 1896 verstorben sein. Seine beiden Söhne Adolf und Wilhelm übernehmen die Firma und führen sie unter dem Namen „Jacob Frings“ fort. Im Jahr 1913 wurde die Firma geschlossen.
(W014) [9, 18.05.1851]
Anzeige zur Übernahme der Bierbrauerei und Schenkwirthchaft "Zur Kluft" von Jacob Frings im Mai 1851
(037) [9, 16.05.1851]
Heiratsanzeige von Jacob Frings und Margaretha Flink aus dem Jahr 1851
(W005) [18, 19.10.1851]
Die Lotterie-Gesellschaft "Hoffnung" trifft sich bei Jacob Frings. Anzeige aus dem Jahr 1851 
(W038) [9, 27.04.1852]
Wer seinen Beitrag in der Lotterie nicht zahlt, verliert seinen Anteil. Anzeige aus dem Jahr 1852 
(W006) [9, 30.10.1852]
Warmes Pöckelfleisch mit Kartoffeln in der Kloog bei Jacob Frings
(W040) [9, 13.04.1856]
Im April 1856 eröffnete Jacob Frings seinen neuen Spirituosen-Handel

 

(W041) [9, 16.09.1860]
Jacob Frings hatte auch frisch gepressten Apfelmost im Programm. Anzeige aus dem Jahr 1860  
(W042) [9, 30.04.1866]
Ab dem Jahr 1866 vertreibt Jacob Frings auch Niedermendiger Felsenbier der Brauerei Schüttler & Comp.
 
(W043) [9, 06.05.1866]
Fortwährend Niedermendiger Felsen-Bier in Flaschen auf Lager. Anzeige aus dem Jahr 1866
(W044) [9, 26.03.1869]
Niedermendiger Felsen-Bier, ab dem Jahr 1869 von der Brauerei Remy aus Neuwied 
(W045) [21, 03.12.1889]
Im Jahr 1889 firmiert Jacob Frings schon als "Dampfbrennerei und Liqueurfabrik"
(W046) [9, 21.01.1896]
Todesanzeige von "Frau Wwe. Jacob Frings" aus dem Jahr 1896. Jacob Frings war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben 

Das Brauhaus „Zur Kluft“ von Jacob Münzel (1854-1856)
Jacob Münzel kündigte die Eröffnung seiner Brauerei im April 1854 in einer Zeitungsanzeige wir folgt an:
[9, 18.04.1854] „…Bierbrauerei-Eröffnung. Die Eröffnung meiner Bierbrauerei, verbunden mit Restauration, empfehle ich meinen Freunden und Gönnern bestens. Köln, den 10. April 1854. Jacob Münzel, am Bollwerk 15…“
 
Besitzer der Brauerei war zu dieser Zeit immer noch Tilmann Sülzen. Kurz nach der Eröffnung heiratet Jacob Münzel die aus Weißenturm stammende Maria Anna Ries [9].
Am 31. Dezember 1856 eröffnete Jacob Münzel seine neue Brauerei an Lyskirchen 1-3, die er aber zu Beginn aber ebenfalls nicht erwarb, sondern pachtete . Ab dem Jahr 1860 wird Jacob Münzel dann auch als Besitzer der Brauerei in Lyskirchen 1-3 geführt. Er führte die Brauerei bis ins Jahr 1875, in dem er die Leitung der Brauerei abgab und diese verpachtete. Er blieb aber weiterhin Besitzer der Brauerei.
Ein erster Verkaufsversuch der Brauerei im Jahr 1883 und auch ein zweiter Verkaufsversuch im Jahr 1897 schlugen fehl. Erst im Jahr 1911 erwarb Peter Bröhl die Brauerei von der Familie Münzel, Jacob Münzel war zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich bereits verstorben.
Nach dem Wechsel von Jacob Münzel zur Brauerei an Lyskirchen 1-3 stand die Brauerei am Bollwerk erst einmal still, es gab keinen direkten Nachfolger. Im September 1856 wurde das Brauhaus zur „Subhastation“ (veraltet für Zwangsversteigerung) ausgeschrieben, die Versteigerung war aber nicht erfolgreich. Der damalige Besitzer Thomé bot die Brauerei daraufhin im Dezember 1856 und ein zweites Mal im März 1857 noch einmal freiwillig öffentlich zum Verkauf an, allerdings fand sich hier auch kein Käufer. Auch im August 1857, bei einer weiteren Versteigerung der Brauerei, fand sich kein Käufer. Die Brauerei blieb also weiterhin im Besitz von Herrn Thomé.
Im Jahr 1859 fand sich mit Anton Thelen immerhin wieder ein Betreiber der Brauerei.
Anmerkung: Im Standard-Brauereiverzeichnis [11] wird für den Zeitraum 1855-1859 Gottfried Jobs als Betreiber der Brauerei am Bollwerk 15 genannt. Hierfür gibt es aber keine Anhaltspunkte. Gottfried Jobs führte die Brauerei „zum Bart“ auf dem Brand 1-3 von 1852 bis 1858 und anschließend von 1859 bis 1863 eine Brauerei in der Mathiasstr. 2.
(W058) [9, 11.04.1854]
Eröffnungsanzeige von Jacob Münzel aus dem Jahr 1854
(W057) [9, 18.04.1854]
Eröffnungsanzeige von Jacob Münzel aus dem Jahr 1854

 

(W015) [31.08.1856]
Altes Malz steht zum Verkauf. Anzeige aus dem Jahr 1856  
(W023) [9, 26.09.1856]
Subhastation (Zwangsversteigerung) des Haus "Zur Klug". Anzeige aus September 1856 
 
(W016) [9, 12.12.1856]
Die Bierbrauerei am Bollwerk 15 steht zum Verkauf. Anzeige aus Dezember 1856 
(W021) [9, 22.03.1857]
Anzeige zum freiwilligen Verkauf des Brauhaus am Bollwerk 15 aus März 1857

 

(W020) [9, 29.03.1857]
Anzeige zur öffentlichen Versteigerung der Brauerei am Bollwerk 15 von März 1857. Anklicken zu Anzeige der gesamten Anzeige 

 

(W017) [9, 18.08.1857]
Anzeige zur erneuten öffentlichen Versteigerung der Brauerei am Bollwerk 15 von August 1857. 

 

     
(W036) [05.06.1859]
Anzeige zur Eröffnung der Schenkwirtschaft von Tilmann Sülzen im Jahr 1859 
                                                                                                                                                            

Das Brauhaus „Zur Klogt“ unter der Leitung von Anton Thelen (1859-1862)
Am 20. September 1859 erschien folgende Anzeige, in der Anton Thelen die Eröffnung seiner Bierbrauerei „Zur Klogt“ wie folgt ankündigte:
[9, 20.09.1859] „…Wirthschafts-Eröffnung. Die Eröffnung seiner Bierbrauerei und Wirthschaft in dem Hause Bollwerk 15, genannt zur Klogt, zeigt hiermit Freunden und Bekannten ergebenst an und bitte um zahlreichen Besuch. Anton Thelen. Köln, den 20. September 1859…“
 
Anton Thelen wird im schon Jahr 1856 im Kontext der Licitation des Weißgerbers Conrad Eiser schon als Bierbrauer bezeichnet [9], war also kein Anfänger. Anton Thelen pachtete die Brauerei zu Beginn von Herrn Thomé, taucht dann im Jahr 1861 aber als Besitzer der Brauerei auf. Die Finanzierung schien aber nicht auf sicheren Füßen gestanden zu haben, denn bereits ein Jahr später, im Jahr 1862, taucht eben dieser Herrn Thomé wieder als Besitzer der Brauerei auf. Anton Thelen führte die Brauerei am Bollwerk nur gut 2 Jahre, bevor Anton Jobs die Führung übernahm.
Anton Thelen seinerseits gründete im Jahr 1867 eine eigene Brauerei im Rintenpfhul 13. Die Brauerei selbst war eine Neugründung, das Gebäude der Brauerei war allerdings nur gepachtet. Nach 4 Jahren Betrieb wurde diese Brauerei aber wieder geschlossen, danach verliert sich seine Spur.
   
(W024) [20.09.1859]
Anzeige zur Eröffnung der Brauerei durch Anton Thelen aus September 1859
(W025) [9, 18.08.1861]
Zoll-Abrechner Herr Lammertz verlegt sein Bureau nach dem Hause Bollwerk 15. Anzeige aus dem Jahr 1861
                                                                                      

Das Brauhaus „Zur Klooch“ unter der Leitung von Heinrich Anton Jobs [1862-1867)
Anton Jobs kündigte die Eröffnung seiner Brauerei wie folgt an:
[9, 05.10.1862] „…Wirthschafts-Eröffnung. Daß ich mit dem heutigen Tage Bollwerk 15 (zur Klooch) Bierbrauerei und Wirtshschaft eröffnet habe, beehre ich mich hiermit ergebenst anzuzeigen. H. Anton Jobs…“
 
Die Familie Jobs stammte aus Bedburg und Anton Jobs war nicht das einzige Familienmitglied, welches als Brauer tätig war.
Gottfried Jobs, vermutlich ein Bruder von Heinrich Anton Jobs, führte von 1852 bis 1858 die Brauerei „zum Bart“ auf dem Brand 1-3 und von 1859-1863 eine Brauerei in der Mathiasstr. 2. Die Familie Jobs selbst stammte auch Bedburg und betrieb dort seit den 1810er Jahren eine eigene Brauerei. Geführt wurde die Brauerei in Bedburg durch Anton Jobs, dem gleichnamigen Vater von Anton Jobs.
Im Oktober 1863 heirate Heinrich Anton Jobs die aus Köln stammende Maria Agnes Wingen. In der Heiratsanzeige wird als Wohnsitz von Heinrich Anton Jobs noch Bedburg genannt. Wie damals nicht unüblich, schlossen beide nur 2 Tage später einen Ehevertrag.
[9, 21.10.1863] „…Durch einen vor dem Königlichen Notar Bieger zu Köln am 16. October 1863 zwischen Heinrich Anton Jobs, Bierbrauer und Wirth, und Maria Agnes Wingen, ohne Geschäft, beide in Köln wohnend, abgeschlossenen Ehevertrag, wovon ein Auszug heute in dem Audienzsaale des hiesigen Handelsgerichtes in der dazu bestimmten Tabelle angeheftet und öffentlich ausgestellt worden, haben die genannten Contrahenten bestimmt, daß unter ihnen eine allgemeine, das gegenwärtige und zukünftige Immobilar=, wie Mobilar=Vermögen umfassende Gütergemeinschaft bestehen soll. Für die Richtigkeit des Auszuges: Der Handelsgerichts=Secretair, Kanzleirath Lindlau. Köln, den 19. October 1863…“
 
Im November 1864 kam Peter Anton, das erste Kind von Heinrich Anton Jobs und Maria Agnes zur Welt. Im Folgejahr verstarb die Mutter von Heinrich Anton Jobs im Alter von 60 Jahren in Bedburg. Da sie zu diesem Zeitpunkt schon als Witwe bezeichnet wurde, war der Vater von Heinrich Anton Jobs, Anton Jobs, schon zu einem früheren Zeitpunkt verstorben.
Im Dezember 1865 kam mit Jakob das zweite Kind von Heinrich Anton Jobs zur Welt, allerdings verstarb kurz darauf der erstgeborene Sohn im Alter von nur 1 Jahr.
Im Januar 1867 erschien folgende Anzeige, in der die Witwe von Anton Jobs, welche die in Bedburg von der Familie Jobs betriebene Brauerei öffentlich zur Versteigerung ausschrieb:
[9, 12.01.1867] „…Eine Bierbrauerei, seit 50 Jahren bestehend, vor 10 Jahren ganz neu angelegt, mit sämmtlichem Zubehör und einem neuen Keller, wird am 21. Januar d. J. in Bedburg, Kr. Bergheim, theilungshalber öffentlich meistbietend versteigert werden. Dieselbe erfreut sich einer guten Kundschaft und ist verbinden mit einer frequentierten Wirthschaft. Wwe. Anton Jobs in Bedburg…“
 
Die Brauerei wurde „theilungshalber“ versteigert, d.h. die Brauerei gehörte mit zur Erbmasse der verstorbenen Witwe Anton Jobs und es gab verschiedene Erben, die ihren Erbanteil ausgezahlt haben wollten.
Die Anzeige ist mit „Wwe Anton Jobs“ unterschrieben, diese war aber bereits eineinhalb Jahre zu vor verstorben. Und die nächste „Witwe Anton Jobs“ wurde dies erst in 2 Monaten. Wie genau dies zu interpretieren ist, ist unklar.
Kurz darauf, im März 1867, verstarb Heinrich Anton Jobs im Alter von nur 36 Jahren. Erst gut ein Jahr später übernahm Heinrich Ludwig die Führung der Brauerei am Bollwerk 15. Wie es in der Zeit dazwischen weiterging ist unklar. Laut [11] wurde die Brauerei in Bedburg noch bis ins Jahr 1876 von einer „A. Jobs Witwe“ weitergeführt. Vielleicht kehrte Maria Agnes Jobs nach dem Tod ihres Mannes mit ihren Kindern nach Bedburg zurück.
(W004) [9, 05.10.1862]
Eröffnungsanzeige der Brauerei von Anton Jobs von Oktober 1862
(W026) [9, 19.10.1862]
Anton Jobs empfiehlt seine Bierbrauerei und Wirthschaft. Anzeige aus dem Jahr 1862
(W049) [9, 18.10.1867]
Heiratsanzeige von Anton Jobs und Agnes Wingen aus dem Jahr 1863 
(W027) [9, 16.04.1865]
Anton Jobs empfiehlt diesjähriges und vorjähriges Lagerbier von vorzüglicher Güte. Anzeige aus dem Jahr 1865
 
(W028) [9, 22.10.1865]
Alle Kupferschmiede- Gelbgiesser- und Messingdreher-Gehülfen werden zum Treffen bei Herrn Jobs am Bollwerk 15 gebeten. Anzeige aus dem Jahr 1865
(W048) [9, 09.03.1867]
Todesanzeige von Anton Frings aus dem Jahr 1867 
(W051) [9, 12.01.1867]
Die Wwe. Anton Jobs versteigert teilungshalber die Familien-Brauerei in Bedburg 
                                                                             

Das Brauhaus „Zur Klooch“ unter Heinrich Ludwig (1868-1869)
Heinrich Ludwig eröffnete seine Brauerei am Bollwerk 15 im Juni 1868 mit folgender Anzeige:
[9, 12.06.1868] „…Ich erlaube mir hierdurch ein geehrtes Publicum darauf aufmerksam zu machen, daß ich mit dem heutigen Tage (11. Juni 1868) meine frühere Wirthschaft wieder eröffnet habe und werde dafür Sorge tragen, mit guten Speisen und Getränken aufzuwarten. Mittag= und Abendessen. Mit Achtung ergebenst Ludwig, Bollwerk 15…“
 
Heinrich Ludwig hatte die Brauerei von Herrn Thomé erworben, in den Jahren 1868 und 1869 wird er als Besitzer geführt. Was er mit "meine frühere Wirthschschaft wieder eröffnet habe" meint, ist unklar, es gibt keine Nachweise über frühere Aktivitäten von Heinrich Ludwig am Bollwerk 15. Außer der Eröffnungsanzeige gibt es keine weiteren Informationen über die nur 2 Jahre dauernde Zeit der Führung der Brauerei „Zur Klooch“ durch Heinrich Ludwig. Vermutlich hatte er sich finanziell übernommen, da im Jahr 1870 wieder Herr Thomé als Besitzer der Brauerei vermerkt ist.
     
(W029) [9, 12.06.1868]
Anzeige zur Wiedereröffnung? der Wirthschaft am Bollwerk 15 durch Heinrich Ludwig im Juni 1868
                                                                                                                                                               

Das Brauhaus „Zur Klooch“ unter Otto Oedenkoven (1870-1905
Otto Oedenkoven übernahm die Führung der Brauerei „Zur Klooch“ vermutlich im Jahr 1870, zumindest taucht er in diesem Jahr im Adressbuch der Stadt Köln [10] unter der Adresse am Bollwerk 15 als „Oedenkoven, Bierbr.“ auf.
Otto Oedenkoven war mit Christine Oedenkoven, geb. Frings verheiratet, welche vermutlich aus der Brauerfamilie Frings stammte, die das Brauhaus am Bollwerk 15 einige Jahrzehnte zuvor geführt hatte. Gemeinsam hatten sie mindestens 4 Kinder, von denen eins aber schon im Säuglingsalter verstarb [9]. Im Mai 1880 verstarb auch Christine Oedenkoven im Alter von nur 37 Jahren.
Im Jahr 1878 erwirbt Otto Oedenkoven die Brauerei samt Nebengebäuden von Herrn Thomé. Ansonsten gibt es relativ wenig Informationen über die immerhin 35 Jahre Führung der Brauerei durch Otto Oedenkoven.
Im Jahr 1905 übergab Otto Oedenkoven die Führung der Brauerei an seinen Sohn Peter und setzte sich zur Ruhe. Im Jahr 1910 verstarb Otto Oedenkoven [12].
(PK006)
Postkarte der Obergärigen Bierbrauerei "Zur Kloog" unter Otto Oedenkoven. Gelaufen im Jahr 1906, aber auf Grund der Firmierung schon älter
(W018) [25.10.1873]
Die vereinigten Urwähler des 24. Bezirks treffen sich bei Herrn Otto Oedenkoven am Bollwerk 15. Anzeige aus dem Jahr 1873 
(W030) [9, 11.06.1880]
Todesanzeige von Christine Oedenkoven, welche im Juni 1880 im Alter von nur 37 Jahren verstarb 
(W019) [12, 29.11.1897]
Frau Otto Oedenkoven macht Werbung für "Sester's Kölner Rasenbleiche". Anzeige aus dem Jahr 1897
   
(W053) [12, 13.10.1899]
Ein Mitglied der Familie Oedenkoven war künstlerisch tätig. Joseph Oedenkoven war Maler und Dozent an der Kölner Malerschule
(W054) [12, 12.07.1910]
Todesanzeige von Otto Oedenkoven aus dem Jahr 1910
                                                                                                                               

Das Brauhaus „Zur Kloog“ unter Peter Oedenkoven (1905-1925)
Peter Oedenkoven übernahm die Führung der Brauerei von seinem Vater im Jahr 1905. Im Jahr 1901 hatte er bereits Theres Knülle geheiratet. Im Anschluss daran arbeite er bis zur Übernahme der Brauerei als Schenkwirth in der Schenkwirthschaft eines Herrn Bliersbach in der Rolshoverstr. 179 in Deutz.
Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1910 wurde Peter Oedenkoven auch als Besitzer der Brauerei geführt. Im Jahr 1913 wird das Gebäude der Brauerei renoviert, was sogar der lokalen Presse einen kleinen Artikel wert war:
[10, 12.09.1913] „…Das alte Brauhaus „Zur Kloog“. Am Bollwerk 15 (Inh. Peter Oedenkoven), ist nach den Plänen des Architekten Konrad Kring gründlich renoviert und vergrößert worden. Das historisch sehenswürdige Haus war seinerzeit bekanntlich auch Wohnhaus der Familie Schillers, einige Jahre nach dem Tode des Dichters…“
 
Peter Oedenkoven engagierte sich auch in der Lokalpolitik, im Jahr 1913 wird er zum stellvertretenden Ortsbezirksvorsteher des Bezirks 4a gewählt. Zum Ortsvorsteher selbst wurde ein Mitglied der Familie Brügelmann gewählt, welche direkt um die Ecke in der Mühlengasse ein Textil-Imperium betrieb. Gegen so viel Geld und Ansehen konnte sich Peter Oedenkoven dann doch nicht durchsetzen.
Im Jahr 1921 schildert der Kölner Chronist Lambert Macherey die Brauerei „Zur Kloog“ wie folgt:
[13] „…Das „Schmuckkästchen“ unter den alten Kölner Brauhäusern ist die altbekannte, gemütliche Bierkneipe „Zur Kloog“, Am Bollwerk 15 (Besitzer Peter Oedenkoven). Der Tag der Erbauung des Hauses läßt sich aus erschienenem Material nicht genau feststellen; doch wird die „Kloog“— früher auch „Zur Klugten“ geheißen— schon in den Steuerlisten von 1589 als Brauhaus „Zur Clucht“ mit dem hintersten Brauhaus in der Wehrgasse aufgeführt. In der Häuserliste von 1630 wird es als die große und die kleine „Klogh“ genannt, von 1760 ab läßt es sich in den Schreinsbüchern verfolgen. Am 5. Oktober 1760 erwarb der Braumeister Joh. Peter Schmitz die Brauerei „Zur großen Klucht" am Bollwerk, dann am 30. März 1790 ein Joh. Schneider, den man auch im Adreßbuch von 1797 als Bewohner des Hauses Nr. 2260 (Bollwerk 15) findet. Interessant ist noch zu wissen, daß die Gemahlin unseres großen Dichters Schiller von Juli bis September 1819 in der „Kloog" wohnte. Ein Relief im Innern des Hauses, das den Kopf von Schillers Gattin zeigt, und eine Gedenktafel an der Außenseite des Hauses zeugen von dieser Zeit. Außerdem ist eine reiche Sammlung altkölnischer Gebrauchsgegenstände, wie Lampen, Porzellan usw., sowie eine große Bildersammlung, die uns Alt=Köln veranschaulicht, im Brauhaus „Zur Kloog“ zu sehen, wo heute noch wie seit Jahrhunderten das beste Kölner Publikum verkehrt…“
 
Wie im vorstehenden Artikel benannt, gab es im Brauhaus einige Kölner Kuriositäten zu sehen und das Brauhaus warb auch damit als „Raritäten-Kabinett.
Anfang des Jahres 1925 heiratete die Familie Schwan ein. Die einzige Tochter von Peter Oedenkoven, Therese Oedenkoven, wurde mit Hans Schwan verheiratet.
Im Jahr 1925 wurde der Braubetrieb eingestellt und die „Kloog“ nur noch als Restauration weitergeführt.
(PK004)
Postkarte mit den 3 Kölschen Originale Fleuten Arnold, Palm und Maler Bock vor den Brauhäusern "Zur Kloog" und "Em Zuckerpuckel". Posttkarte, gelaufen 1910
 
(PK003)
Postkarte der Brauerei "Zur Kloog", gelaufen 1913 
(PK001)
Die Postkarte ist zwar im Jahr 1927 gelaufen, stammt aber um 1920. Zu sehen ist noch die Namenszeichnung "Peter Oedenkoven" 
 
(100) [22, 17.09.1920]
Anzeige des "Vereins obergäriger Hausbrauereien" aus dem Jahr 1920. Dank Auslandsmalz ist wieder Vollbier verfügbar. Der Verein gleicht einem Kartell, alle 25 Brauereien haben die gleichen Preise
(PK009) [25, Sammlung Ippen]
Postkarte der Brauerei unter Peter Oedenkoven, gelaufen im Jahr 1925

 

      
 
(W007) [12, 12.09.1913]
Werbung des frisch renovierten Brauhaus "Zur Kloog" unter Peter Oedenkoven aus dem Jahr 1913 
(W031) [9, 23.12.1924]
"Die Verlobung der einzigen Tochter", Hans Schwan heiratet in die Familie Oedenkoven ein. Anzeige aus Dezember 1924 
                                                                                                     

Die Restauration „Zur Kloog“ (1925-1943)
Vermutlich leitete Hans Schwan die Schließung der Brauerei und den Weiterbetrieb als reine Restauration ein. Spätestens ab 1927 wird er auch als Besitzer des Brauhauses „Zur Kloog“ geführt. Obwohl er offiziell keinen Doppelnamen führte, trat er in Anzeigen meist als „H. Schwan - Oedenkoven“ auf.
Im Jahr 1926 warb das Brauhaus „Zur Kloog“ als „Spezialausschank der Mainzer Aktien-Bierbrauerei“. Im Laufe der Zeit wechselte dies häufiger, so wurden außer dem Bier der Mainzer Aktien-Bierbrauerei auch Würzburger Hofbräu aus Würzburg, König Pilsener aus Duisburg, Rhenania Pilsener aus Krefeld und Pschorr-Bräu aus München ausgeschenkt.
Vermutlich starb Hans Schwan im Jahr 1941. Im Jahr 1943 wurden die Gebäude am Bollwerk 15 völlig zerstört. Die nach dem Krieg wieder errichtete Häuserzeile am Bollwerk besitzt leider keinerlei Charme verglichen mit der alten, leider vergangenen Architektur.
(F001) [23]
Brauhaus "Zur Klooch" und Brauhaus "Em Zuckerpuckel", vermutlich um 1930. Das Brauaus "Zur Klooch" mit Beflaggung von Würzburger Hofbräu und König Pilsener
(F002) [2]
Foto der Häuserzeile am Bollwerk aus dem Jahr 1939. Das zweite Haus von rechts ist das Brauhaus "Zur Klooch"
(F004) [14]
Foto der Häuserzeile am Bollwerk um das Jahr 2015. Die im Krieg zerstörte Häuserzeile wurde auf den ersten Blick im alten Stil wieder aufgebaut, leider aber nur auf den ersten Blick
(PK002)
Die Postkarte stammt eigentlich noch aus der Zeit von Peter Oedenkoven, allerdings wurde "Obergärige Brauerei" überstempelt, da ab 1925 nicht mehr selbst gebraut wurde
 
(PK005)
Postkarte mit einer Innenansicht der Restauration "Zur Kloog", gelaufen im Jahr 1936
(PK007)
Postkarte der Brauerei "Zur Klooch" mit Firmierung "Schwan-Oedenkoven", gelaufen 1934
(PK008)
Postkarte der Restauration "Zur Klooch", vermutlich um 1930
(W008) [22, 10.07.1926]
Werbung des "Zur Kloog" als Spezialausschank der Mainzer-Aktien-Bierbrauerei aus dem Jahr 1926
(W001) [13]
Anzeige der Restauration "Zur Kloog" aus dem Jahr 1926 
(W003) [12, 31.12.1929]
Anzeige des Restaurant "Zur Kloog" zu Neujahr 1930
(W002) [12, 31.12.1929]
Anzeige der Gaststätte "Zur Kloog" zu Neujahr 1932 
 
(W010) [9, 08.02.1934]
Werbung für die beiden althistorischen Gaststätten "Em Krützche" und "Zur Klooch" aus dem Jahr 1934
(W009) [2, 15.06.1937]
Am Brauhaus angebrachte Gedenktafel als Erinnerung an Schillers Frau, welche 5 Jahre dort wohnte (siehe auch Anmerkungen)
(W011) [9, 07.06.1939]
In der Gaststätte "Zur Klooch" wird eine Kaltmamsell gesucht 
                                    

Übersicht der Firmierungen
Zeitraum        Firmierung Anmerkung
(1770) Brauhaus „Zur großen Klucht“, Johann Peter Schmitz  
(1797-1798) Brauhaus „Zur großen Klucht“, Johann Schneider  
(1813)-1837 Brauhaus „Zur Klugt“, Johann Tilmann Sülzen sen.  
1837-1840 Brauhaus „Zur Klugt“, Anna Maria Sülzen  
1840-1851 Brauhaus „Zur Klugt“, Tilmann Sülzen jun.  
1851-1854 Brauhaus „Zur Kluft“, Jacob Frings  
1854-1856 Brauhaus „Zur Kluft“, Jacob Münzel  
1859-1862 Brauhaus „Zur Klogt“, Anton Thelen  
1862-1867 Brauhaus „Zur Klooch“, Heinrich Anton Jobs  
1868-1869 Brauhaus „Zur Klooch“, Heinrich Ludwig  
1870-1905 Brauhaus „Zur Klooch“, Otto Oedenkoven  
1905-1925 Brauhaus „Zur Kloog“, Peter Oedenkoven  
1925-1943 Restauration „Zur Kloog“  

Anmerkungen
» Die Frau von Friedrich Schiller hat wohl längere Zeit im Brauhaus „Zur Kloog“ gewohnt, wie dem folgendem Artikel aus dem Jahr 1909 zu entnehmen ist [1]: „…Die Tatsache, daß die Familie Schillers nach dem Tode des Dichters in enge Beziehungen zum Rheinland getreten ist und vorübergehend in Köln gewohnt hat, ist nur einem engen Kreis von Literaturfreunden und— den Gästen des altkölner Brauhauses „Zur Kloog“ bekannt. In der „Kloog“ hat nämlich, wie eine Gedenktafel in ihrem Flur besagt, die Witwe Friedrich von Schillers zweimal monatelang gewohnt, zur Zeit als ihr Sohn Ernst als Assessor am Kölner Landgericht beschäftigt war; von hier trat sie im Jahre 1826 die Reise nach Bonn an, wo sie Heilung von einem Augenübel suchte und einem Nervenschlage plötzlich erlag…“
» „Kloog“ ist die Bezeichnung einer langen Feuerzange (siehe auch die Abbildung dieser Zangen auf den weiter unten abgebildeten Krügen)
» Die Familie Oedenkoven brachte auch Künstler hervor. Joseph Oedenkoven, ein Bruder von Peter Oedenkoven war Maler und unterrichtete an der Kölner Malerschule

Brauereiwerbemittel
Bierkrüge
Im Gegensatz zu anderen Brauhäusern dieser Zeit, gibt es Bierkrüge des Brauhaus "Zur Kloog" in geradezu inflationärer Menge. Nach dem Eintritt von Hans Schwan im Jahr 1925 wurde aus der Grafik nur mit "Kloog" (Feuerzange) eine Grafik mit Schwan, der eine Kloog im Schnabel hält.
(K009) [unbekannt]
vermutlich um 1910
 
(K008) [unbekannt]
vermutlich um 1920
(K002)
Mainzer-Aktien, vermutlich um 1925 
(K001) [unbekannt]
Rhenania Pilsener Krefeld 
(K003) [unbekannt]
"Hams Schwan"
 
(K007) [unbekannt]
"Hans Schwan"
(K004) [unbekannt]
Pschorr-Bräu München
(W005) [unbekannt] 
     
(W006) [unbekannt]                                                                                                                                                                          

Quellenverzeichnis
 
1 Bergischer Türmer, Ausgabe 25.12.1909
2 "Der Neue Tag", Ausgaben 15.06.1937, 04.04.1939
3 "Prosit Colonia: Die vergessenen und unvergessenen Brauereien, Bier- und Brauhäuser Kölns", Autor: Franz Mathar, Greven Verlag, 1999
4 "Verzeichnis der Stadt-Kölnischen Einwohner, nebst Bemerkung", Thiriart und Compagnie, Ausgaben 1797, 1798
5 "Itinéraire de Cologne", Th. F. Thiriart, 1813
6 "Adreß=Buch oder Verzeichnis der Einwohner der Stadt Köln", Th. F. Thiriart, 1822
7 "Feuille d'affiches, annonces et avis divers de Cologne", Ausgabe 04.02.1813
8 Zeitschrift "Colonia", Ausgabe: 07.07.1822
9 "Kölnische Zeitung", Ausgaben 13.12.1837, 11.10.1840, 13.12.1840, 04.11.1841, 19.03.1843, 21.03.1843, 09.04.1843, 05.07.1843, 07.07.1843, 28.04.1844, 10.09.1845, 13.10.1846, 16.03.1848, 08.06.1848, 10.06.1848, 27.06.1849, 27.03.1850, 01.05.1851, 06.05.1851, 16.05.1851, 18.05.1851, 20.05.1851, 27.04.1852, 12.10.1852, 14.10.1852, 30.10.1852, 30.10.1852, 20.02.1853, 27.12.1853, 14.01.1854, 11.04.1854, 18.04.1854, 18.09.1854, 18.02.1855, 15.09.1855, 13.04.1856, 03.08.1856, 31.08.1856, 26.09.1856, 12.10.1856, 12.12.1856, 01.01.1857, 22.03.1857, 29.03.1857, 18.08.1857, 05.06.1859, 18.09.1859, 20.09.1859, 26.09.1860, 27.04.1861, 29.04.1861, 18.08.1861, 05.10.1862, 19.10.1862, 05.10.1863, 18.10.1863, 19.10.1863, 21.10.1863, 23.11.1863, 30.11.1864, 16.04.1865, 13.08.1865, 22.10.1865, 07.12.1865, 30.04.1866, 06.05.1866, 08.03.1866, 12.01.1867, 09.03.1867, 12.06.1868, 26.03.1869, 20.05.1870, 23.09.1871, 22.07.1873, 25.10.1873, 10.02.1874, 25.06.1875, 21.07.1878, 11.06.1880, 11.06.1880, 21.03.1885, 22.10.1889, 04.02.1896, 11.02.1896, 03.09.1897, 17.01.1913, 23.12.1924, 08.02.1934, 07.06.1939
10 Adressbuch der Stadt Köln, Verlag Greven, Ausgaben 1852, 1854, 1855, 1857, 1859, 1860, 1862, 1863, 1864, 1867, 1868, 1869, 1870, 1875, 1876, 1904, 1905, 1907, 1908, 1910, 1916, 1925, 1927, 1928,1930, 1941/42
11 "Brauerei-Verzeichnis Deutschland", Michael Gorytzka, Manfred Friedrich, herausgegeben von der Fördergemeinschaft von Brauerei-Werbemittel-Sammlern e.V. (FvB), Ausgabe November 2009.
12 "Kölner Lokal-Anzeiger", Ausgaben 21.01.1896, 23.06.1897, 39.11.1897, 13.10.1899, 02.06.1901, 16.08.1903, 09.09.1903, 28.08.1909, 12.07.1910, 14.02.1913, 03.05.1913, 12.09.1913, 12.09.1913, 18.07.1915, 11.01.1919, 20.09.1921, 31.12.1929, 31.12.1931, 29.12.1936, 15.06.1937, 20.09.1941, 21.01.1942
13 "Kölner Kneipen im Wandel der Zeit (1846 bis 1921), Lambert Macherey, 1921, Selbstverlag
14 https://www.1000steine.de/de/gemeinschaft/forum/?entry=1&id=28208#topofsite
15 "Historisches Verzeichnis alter Biergläser/Krüge aus dem Köln/Bonner Raum", Hrsg.: Wolfgang Wukasch
16 "Kölner Adress-Buch", Herausgegeben von J.G. Hean, Köln, 1844, 1846, 1849
17 "Adreß-Buch oder Verzeichniß der Einwohner der Stadt Köln", Buchdruckerei von Fr. J. Greven, 1835, 1838
18 Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westfalen", Ausgabe 28.06.1849, 05.12.1849, 19.10.1851
19 "Aachener Zeitung", Ausgabe 07.12.1842
20 "Bonner Generalanzeiger für Bonn und Umgegend", Ausgabe 10.06.1936
21 "Echo der Gegenwart", Ausgabe 11.03.1867, 03.12.1889
22 "Rheinische Volkswacht", Ausgaben: 17.09.1920, 08.07.1926, 10.07.1926
23 "Kölsche Bier- und Brauhäuser", Franz Mathar & Rudolf Spiegel, Greven Verlag Köln, 1989
24 https://altes-koeln.de/wiki/Datei:Kreuter_005.jpg
25 Sammlung Kölner Postkarten von Detlef Ippen, www.post.koeln