Unternehmensgeschichte der Farbebier-Brauerei-Gesellschaft m.b.H.
am kleinen Griechenmarkt 68
sowie der Brauereien von A. Siegen, Theodor Heinen, Walter Göbbels, Joseph Spilles, Peter Weber, Jean Weber und Peter Esser
 
 
 
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Unternehmensgeschichte
Die Gründung der Brauerei durch A. Siegen (kleiner Griechenmark 68)
Die Brauerei unter Führung von Theodor Heinen
Die Brauerei unter Führung von Walter Göbbels
Die Brauerei unter Führung von Joseph Spilles
Die Brauerei unter Führung von Peter Weber
Die Brauerei unter Führung von Jean Weber (kleiner Griechenmarkt 80)                              
Die Farbebier-Brauerei-Gesellschaft m.b.H.
Übersicht der Firmierungen
Anmerkungen / Quellen

Die Gründung der Brauerei durch A. Siegen
Der Vorgänger der Farbebier-Brauerei am kleinen Griechenmarkt 68 wurde vermutlich zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts von A. Siegen gegründet, ggf. wurde dort aber schon früher gebraut. Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Kölner Adressbuch aus dem Jahr 1822 [2]. Dort ist im Verzeichnis der Bierbrauer „Siegen (A.) kl. Griechenmarkt n. 68“ aufgeführt.

Die Brauerei unter Führung von Theodor Heinen
Vermutlich Anfang der 1830er Jahre übernimmt Theodor Heinen die Brauerei. Auch hier stammt der erste Nachweis aus dem Kölner Adressbuch, diesmal aus dem Jahr 1835. Dem einzigen weiteren schriftlichen Nachweis ist zu entnehmen, dass Theodor Heinen seine Brauerei zwischenzeitlich verkauft oder verpachtet hatte, sie im Jahr 1841 aber wieder selbst übernommen hat.
J[3, 02.05.1841] „…Daß ich meine Bierbrauerei wieder selbst bezogen habe und heute meine Wirthschaft eröffne, zeige ich meinen Freunden hiermit ergebenst an. Köln, den 1. Mai 1841, Theodor Heinen, im alten Siegens Hause an der Griechenpforte Nr. 68…“
 
 
(W001) [3, 05.05.1841]
Anzeige von Theodor Heinen zur Wiedereröffnung seiner Brauerei im Mai 1841
                                                                                                            

Die Brauerei unter Führung von Walter Göbbels
Laut [4] übernimmt Walter Göbbels die Brauerei bereits im Jahr 1839, was aber durch die Anzeige von Theodor Heinen aus dem Jahr 1841 widerlegt wird. Vermutlich führte Walter Göbbels die Brauerei nur über eine kurze Zeit, vermutlich wurde sie bereits Anfang der 1840er Jahre vorübergehend stillgelegt. In den Adressbüchern der Jahre 1844 und 1849 (dazwischen gibt es keine) ist am kleinen Griechenmarkt 68 keine Brauerei aufgeführt.

Die Brauerei unter der Führung von Joseph Spilles
Im Jahr 1850 taucht im Adressbuch der Stadt Köln Joseph Spilles als Brauereibetreiber der Brauerei am kleinen Griechenmarkt 68 auf. Auch über diese Zeit gibt es nur sehr wenige Informationen. Joseph Spilles führte die Brauerei bis zum Jahr 1857 oder 1858, bis er sie an Peter Weber übergab. Peter Stilles selbst übernahm 1858 eine seit dem Jahr 1828 bestehende Brauerei in der Hohestraße 61 (das spätere Ratsbräu ).
 
(W001) [3, 17.10.1858]
Anzeige zur Eröffnung seiner neuen Brauerei in der Hohestraße von Joseph Spilles aus dem Jahr 1858
                                                                                                                                             

Die Brauerei unter der Führung von Peter Weber
Über die 30 Jahre Führung der Brauerei durch Peter Weber ist so gut wie nichts bekannt. Peter Weber führte die Brauerei bis ins Jahr 1888, in dem er sie an Jean Weber, vermutlich seinem Sohn, übergab.

Die Brauerei unter der Führung von Jean Weber
Im Jahr 1888 übernahm Jean Weber (später Johann) die Brauerei, deren Adresse seit dem Jahr 1887 Kleiner Griechenmarkt 80 statt 62 lautete.
Die erste bekannte schriftliche Erwähnung von Jean Weber stammt aus dem Jahr 1888 im Kontext einer Spende für Hochwassergeschädigte. Im Artikel „Für die Wasserbeschädigten“ der Kölnischen Zeitung werden die Spender aufgelistet, darunter „von Bierbrauerei Jean Weber, Gr. Griechenmarkt 21 M.“. Damals kam man also schon mit 21 Mark in die Zeitung.
Jean Weber muss sich in der Folgezeit einen Namen unter den Kölner Brauern gemacht haben, denn im Jahr 1905 taucht er als Kleinst-Brauereibesitzer, neben einem Schwergewicht aus der Dortmunder Brauindustrie, als Redner gegen geplante Erhöhungen der Brausteuer durch die Reichs-Regierung auf.
[3, 26.11.1905] „…Einladung. Die unterzeichneten Verbände berufen hiermit eine Versammlung aller Brauereien in Rheinland und Westfalen auf Mittwoch den 6. Dezember, mittags 12 1/2 Uhr nach Köln in den Saal der Bürger-Gesellschaft (Eingang Röhrergasse). Tagesordnung: Die geplante Erhöhung der Brausteuer und deren Abwälzung. Referent: Herr Syndikus Dr. Creuzbauer-Dortmund. Korreferent: Herr Brauereibesitzer Jean Weber-Köln. Freie Diskussion! Wir erwarten, daß kein Kollege, einerlei ob er einem der unterzeichneten Verbände angehört oder nicht, von dieser Versammlung fernbleibt, denn es gilt, Front zu machen gegen die den Ruin vieler Berufskollegen nach sich ziehenden Steuerpläne der Reichs-Regierung.
- Verband Rheinisch-Westfälischer Brauereien, G. m. b. H., Dortmund,
- Verband Dortmunder Bierbrauer, G. m. b. H., Dortmund,
- Vereinigung von Brauereien zu Düsseldorf,
- Verband der Brauereien von Barmen-Elberfeld und Umgegend, Elberfeld,
- Verein der Brauereien von Köln und Umgebung zur Wahrnehmung gemeinschaftlicher Interessen,
- Sieg=Rheinischer Brauerei-Verband mit dem Sitze zu Bonn,
- Verband mittelrheinischer Brauereien, Koblenz,
- Vereinigte Brauereien von Düren,
- Verband der Brauereien von Euskirchen und Umgegend, Euskirchen,
- Freie Vereinigung von Brauereien von Aachen und Umgegend, Aachen,
- Verband der Brauereien des Regierungsbezirkes Trier…“
 
Nach Durchführung der Versammlung gab es erneut einen Artikel in der Kölnischen Zeitung, welcher u.a. die enthusiastische Rede von Jean Weber wiedergab.
[3, 07.12.1905] "...Protestversammlung der rheinisch-westfälischen Brauer. ... Als Korreferent vertrat Brauereibesitzer Jean Weber aus Köln mehr den Standpunkt der Klein= und Mittelbrauereien. In seiner temperamentvollen, oft von lebhaftem Beifall unterbrochenen Ansprache, in der auch manch treffendes, witziges Wort einen Platz fand, betonte er hauptsächlich folgendes: Die Regierung, die nun zum 7. Male mit einer Sonderbierbesteuerung hervortritt, hat diesmal ihre Vorlagen, um sie zu einem guten Abschluß zu führen, auf einen andern Karren geladen. Einmal hat sie durch die Einverleibung der Staffelsteuer versucht die kleinen Brauer für die Vorlage zu gewinnen, und zum andern wußte sie Presse, öffentliche Meinung und Parteien sich genehm zu machen, indem sie die Sache so hinstellte, als ob allein die großen Brauereien, nicht das konsumierende Publikum die Steuer tragen müßten. Und trotzdem ist die Steuer dieselbe wie früher, und deshalb gleich hinnehmbar für uns. Denn zwar ist eine Staffelsteuer eingeführt, die die großen Brauereien mehr belastet, die aber nicht die kleinen weniger als jetzt belastet, vielmehr auch stärker als jetzt, nur nicht gerade so stark wie die großen. Beiden, großen wie kleinen, wird genau in gleicher Weise der Hals umgedreht. Ich z. B. als kleinerer Brauer zahle jetzt 2700 M. Brausteuer, später soll ich noch 2800 M. mehr zahlen. Dann hat sie auch noch sonstige Besänftigungsmittel, so das Surrogatverbot; allein dessen Einführung läßt sie sich mit 67 Millionen Mark bezahlen. Liebe Regierung, behalte Du Dein Surrogatverbot und wir behalten unsere 67 Millionen in der Tasche. Auch die Stundung der Brausteuer ist durchaus kein Vorteil. Das tut die Regierung nicht uns zuliebe— denn uns ist es gleich, in jede Woche 20 M. oder alle zwei Wochen 40 M. zu zahlen -, sondern um Beamte zu sparen oder um ihre „vielbeschäftigten" Beamten zu schonen. Das letzte Mittel, um die öffentliche Meinung zu ködern, ist die Freilassung des Haustranks, was aber auch nur eine Liebesgabe an die Agrarier ist. Ich will gewiß keine Gewerbebelastung durch Besteuerung empfehlen, aber warum sollen gerade immer die Brauereien herangeholt werden, warum nimmt man nicht auch einmal alkoholfreie Getränke, Wein oder etwa die Annoncen, die nur Riesenfirmen sich leisten können. Viel besser als alle diese indirekten Konsumbelastungen wäre eine Reichsvermögenssteuer…“
 
Jean Weber, bzw. mittlerweile Johann Weber, führte die Brauerei bis ins Jahr 1907, in dem das Gebäude der Brauerei abgerissen wurde.
 
(F001) [7, 1907]
Gemälde "Fastelovend am Kreechmaat" von Josef Passavanti aus dem Jahr 1907. Prominent im Hintergrund zu sehen die Bierbrauerei von Johann Weber
(W001) [3, 12.05.1888]
21 Mark spendete die Bierbrauerei Jean Weber im Jahr 1888 für die "Wasserbeschädigten"
 

Die Farbebier-Brauerei-Gesellschaft m.b.H
Nach dem Abriss des Brauereigebäudes im Jahr 1907 entstand ein Neubau, in dem Johann Weber Ende des Jahres 1907 die „Farbebier-Brauerei-Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ gründete.
[3, 22.11.1907] „…In das Handelsregister ist am 19. November 1907 eingetragen: Nr. 1028 die Gesellschaft unter der Firma: Farbebier-Brauerei-Gesellschaft mit beschränkter Haftung", Cöln. Gegenstand des Unternehmens ist Herstellung und Vertrieb von Farbebier, sowie Betrieb aller damit verbundenen Geschäfte. Stammkapital: 20 000 M. Geschäftsführer: Johann Weber, Bierbrauereibesitzer, Cöln. Gesellschaftsvertrag vom 9. November 1907. Ferner wird bekannt gemacht: Die der Gesellschaft vorgeschriebenen Veröffentlichungen werden lediglich im Deutschen Reichsanzeiger erlassen…“
 
Er sattelte also um, den Farbebier war kein trinkbares Bier, sondern vielmehr ein ähnlich wie Bier hergestellter Farbstoff zum Färben von Bier (siehe Anmerkungen).
Wie lange Johann Weber Geschäftsführer der Brauerei war ist unklar. Irgendwann zwischen 1907 und 1911 muss Karl Sünner die Geschäftsführung übernommen haben, welche er wiederum im Mai 1911 niederlegte.
[3, 16.05.1911] „…In das Handelsregister ist am 12. Mai 1911 eingetragen: Nr. 1028 bei der Gesellschaft: Farbebier Brauerei-Gesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Kaufmann Karl Sünner, Cöln, hat sein Amt als Geschäftsführer niedergelegt. Kaufmann Franz Odendall, Cöln, ist zum Geschäftsführer bestellt…]
 
Der Name Karl Sünner lässt aufhorchen. Warum war ein Mitglied der bekannten Kalker Brauereifamilie Sünner Geschäftsführer einen kleinen Farbebier Brauerei? Und es kommt noch besser. Aus einem späteren Artikel kann geschlossen werden, dass neben Karl Sünner 5 weitere bekannte Kölner Brauer an der Farbebier-Brauerei beteiligt waren. Die Namen Peter Bohland, Josef Bardenheuer, Ludwig Börsch, Johann Balchem und Paul Winter lesen sich wie das Kölner Brauer „Who is Who“ der damaligen Zeit.
Über den Hintergrund kann nur spekuliert werden. Vielleicht wollten die dahinter stehenden Brauereien mit dem relativ neuen Farbebier experimentieren ohne dies öffentlich zu tun und damit vielleicht als „Bierfärber“ ihren guten Ruf zu verlieren.
Sehr lange dauerte das Experiment allerdings nicht, bereits im Jahr 1911 wurde die Brauerei liquidiert.
[3, 07.10.1911] „…In das Handelsregister ist am 3. Oktober 1911 eingetragen: Nr. 1028 bei der Gesellschaft: Farbebier Brauerei Gesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Durch Beschluß der Gesellschafter vom 26. September 1911 ist die Gesellschaft aufgelöst. Kaufmann Carl Schlömer in Cöln ist Liquidator…“
 
Das Carl Schlömer zum Liquidator bestellt wurde, kam vermutlich nicht von ungefähr. Vermutlich der Vater von Carl Schlömer hatte bereits im Jahr 1872 eine Brauerei in Düren gegründet, die im Jahr 1904 von Caspar Wilhelm Schlömer, vermutlich einem Bruder von Carl Schlömer, übernommen und in eine Farbebier-Brauerei umgewandelt wurde.
[3, 18.04.1904] „…Düren. In das hiesige Handelsregister Abt. B wurde heute unter Nr. 42 eingetragen die Firma „Farbebier-Extrakt-Brauerei Teutonia, C. W. Schloemer, Gesellschaft mit beschränkter Haftung“, mit dem Sitze in-Düren. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Farb- und Süßbierextrakt sowie der Betrieb aller damit verbundenen Geschäfte. Die Gesellschaft kann sich auch an Geschäften beteiligen, welche gleiche oder ähnliche Zwecke verfolgen. Das Stammkapital beträgt 40 000 M. Geschäftsführer ist Bierbrauereibesitzer Caspar Wilhelm Schloemer zu Düren. Der Gesellschaftsvertrag lautet vom 6. April 1904. von der Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen durch den Deutschen Reichsauzeiger. Düren, den 10. April 1904…“
 
Im Gegensatz zu einem Konkurs bedeutet eine Liquidation, dass die Firma definitiv nicht erhalten bleibt und versucht wird, noch möglichst viel Geld durch Verkauf des Firmenvermögens zu erzielen. Da bot es sich doch an, Brauereigerätschaften und Lieferverträge an die Teutonia-Brauerei in Düren zu verkaufen. Und so geschah es auch zum Preis von 12.797 Mark und 48 Pfennig.
[3, 09.12.1911] „…Im hiesigen Handelsregister wurde heute bei der Firma Teutonia, Gesellschaft mit beschränkter Haftung W. Schlömer Düren eingetragen: Der Gesellschaftsvertrag ist durch Beschluß der Gesellschaftersammlung vom 16. November 1911 abgeändert. Die Firma ist in „Teutonia-Brauerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung" geändert. Das Stammkapital ist um 14 000 Mark auf 54 000 Mark erhöht. In Anrechnung auf die erhöhte Stammeinlage haben 1. Peter Bohland, Direktor zu Cöln-Alteburg, 2. Kommerzienrat Josef Bardenheuer zu Cöln-Kalk, 3. Ludwig Boersch, Brauereidirektor zu Mülheim am Rhein, 4. Johann Balchem, 5. Karl Sünner, 6. Paul Winter, Brauereibesitzer zu Cöin, 7. Carl Schloemer Kaufmann zu Cöln, diejenigen Vermögenswerte der „Farbebierbrauerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation zu Cöln eingebracht, welche diese Gesellschaft der Gesellschaft "Teutonia" übereignet hat, nämlich a. die sämtlichen Rechte aus allen Lieferverträgen der Farbebierbrauerei Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Liquidation zu Cöln in aktiver und passiver Beziehung für den vereinbarten Wert von 7000 - siebentausend - Mark und b) die sämtlichen am 30. September 1911 der genannten Gesellschaft gehörigen Fertigfabrikate von Parse- und Süß-Bier, sowie die Rohmaterialien, Bassins, Apparate, Fastagen und sonstigen Betriebsmaterialien mit Ausnahme der Maschinen und Apparate sowie der Utensilien und Waren, welche zur Herstellung alkoholfreier Getränke dienen, zum vereinbarten Werte von 5797,48 M. - Fünftausendsiebenhundertsiebenundneunzig Mark und 48 Pfennig. Zum weiteren Geschäftsführer der Gesellschaft ist bestellt Kaufmann Georg Lindelauf in Düren. Düren, den 4. Dez. 1911. 325 Königl. Amtsgericht…“
 
Durch das Einbringen der Vermögenswerte wurden die Herren Pohland, Bardenheuer, Sünner, Börsch, Balchem und Winter wohl auch Gesellschafter der Teutonia-Brauerei, sofern sie es nicht schon vorher gewesen waren.
Formal abgeschlossen wurde die Liquidation im Januar 1913.
[5, 04.01.1913] „…Cöln, Rhein. In das Handelsregister ist am 31. Dezember 1912 eingetragen: Nr. 1028 "Farbebier Brauerei Gesellschaft mit beschränkter Haftung", Cöln. Die Liquidation ist beendet und die Firma erloschen…“
 
In den Jahren 1912 und 1913 versuchte Peter Esser noch in den Gebäuden am kleinen Griechenmarkt 76-80 wieder eine Brauerei aufzubauen, scheiterte aber.

Übersicht der Firmierungen
Zeitraum        Firmierung Anmerkung
(1822) - ??? Brauerei A. Siegen Nachgewiesen ab 1822, vermutlich aber schon weit früher gegründet
??? - (1841) Brauerei Theodor Heinen Übergang Siegen -> Heinen vermutlich Anfang der 1830er Jahren
??? - ??? Brauerei Walter Göbbels Vermutlich nur wenige Jahre zu Beginn der 1840er Jahre. Zwischen 1844 und 1849 gab es am kleinen Griechenmarkt 68 keine Brauerei
1850 - 1857/58 Brauerei Joseph Spilles  
1857/58 - 1888 Brauerei Peter Weber  
1888 - 1907 Brauerei Jean Weber  
1907 - 1911 Farbebier-Brauerei-Gesellschaft m.b.H. Liquidation im Jahr 1913 abgeschlossen
1911 - 1913 Brauerei Peter Weber  

Anmerkungen
» Von allen hier genannten Brauerei sind keinerlei Brauereiwerbemittel wie Gläser, Krüge oder Flaschen bekannt.
» [1] Farbebier (Röstmalzbier) ist kein trinkbares Bier, sondern, wie der Name schon andeutet, ein Färbemittel für Bier. Es wird auf die gleiche Art wie Bier hergestellt und durch spezielle Kochverfahren stark konzentriert. Farbebier ist also ein Farbstoff, da er aber wie Bier hergestellt wird, muss er nicht als Farbstoff deklariert werden. Auch heute findet Farbebier noch häufig Verwendung. Es wird von spezialisierten Firmen hergestellt und an die Brauereien verkauft. Diese verwenden es entweder generell zum Färben (ein Heller Sud, die Hälfte dunkel gefärbt, und schon 2 Biere im Programm) oder zum Ausgleich produktionsbedingter Farbschwankungen, weil der Verbraucher ja immer die gewohnte Farbe erwartet.
» In einem Brauereiverzeichnis aus dem Jahr 1910 [6] ist folgendes zu lesen: „…Farbebier-Brauerei-Gesellschaft m.b.H., Folterstr. 86. Inh.: G.m.b.H. Gschf.: Carl Schlömer u. Joh. Weber. F.: 1899…“. Wie „Folterstr. 86“ zu interpretieren ist, ist unklar.
 
 
 
Quellen
1 Seite „Farbebier“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 14. März 2021, 07:13 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Farbebier&oldid=209776237 (Abgerufen: 21. September 2021, 20:41 UTC)
2 Adressbuch der Stadt Köln, Ausgaben 1822, 1835, 1838, 1844, 1849, 1850, 1852, 1854, 1857, 1858, 1861, 1862, 1884, 1885, 1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913, 1914
3 Kölnische Zeitung, Ausgaben: 02.05.1841, 17.10.1858, 18.04.1904, 26.11.1905, 07.12.1905, 22.11.1907, 24.05.1910, 16.05.1911, 07.10.1911, 09.12.1911
4 "Brauerei-Verzeichnis Deutschland", Michael Gorytzka, Manfred Friedrich, herausgegeben von der Fördergemeinschaft von Brauerei-Werbemittel-Sammlern e.V. (FvB), Ausgabe November 2009
5 "Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger", Berlin, Ausgabe 04.01.1913
6 Adressbuch für die gesamte Brau-Industrie Europas, Band I: Deutschland, 8. Jahrgang, 1910, Verlag von Eisenschmidt & Schulze GmbH, Leipzig
7 Rheinisches Bildarchiv, https://www.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/05115679/rba_c011039