Unternehmensgeschichte des Allerheiligenbräu am Eigelstein 16 / 2-4
unter der Führung von Damian Bühl, Adolf Kerp, Nitzgen & Kirschbaum, Anton Schaaf und Adolf Theile
 
 
 
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Unternehmensgeschichte
Der Eigelstein 16 vor Gründung der Brauerei                              
Gründung der Brauerei am Eigelstein 16 durch Johann Damian Bühl (1866-1892)
Das Allerheiligen-Bräu unter Adolf Kerp (1892-1896)
Das Allerheiligen-Bräu unter Nitzgen & Kirschbaum (1896-1898)
Die Person Conrad Nitzgen
Die Person Hermann Kirschbaum
Das Allerheiligen-Bräu unter Anton Schaaf (1900-1910)
Die Allerheiligenbräu Brau- und Brennerei Gesellschaft (1910-1913)
Das Obergärige Brauhaus Eigelstein 2 unter Adolf Theile (1914-1918)
Das Allerheiligen-Bräu als Restauration (1918-1943)
Firmierungen der Brauerei
Quellen
Quellenverzeichnis                                             

Der Eigelstein 16 vor Gründung der Brauerei
Bevor die Brauerei am Eigelstein 16 im Jahr 1866 gegründet wurde gab es zwar in der Umgebung einige Brauhäuser, nicht jedoch am Eigelstein 16. Die erste bekannte Nennung von Bewohnern des Eigelstein 16 stammt aus dem Jahr 1823.
[2, 06.05.1823] „…Ich wohne nunmehr bei Freifrau von Brempt auf dem Eigelstein Nro. 16. Köln, den 3. Mai 1823. Conzen, Advokat=Anwalt beim königlichen Landgericht…“
 
Zu dieser Zeit wohnte am Eigelstein 16 also die „Freifrau von Brempt“ und Herr Conzen, Advokat-Anwalt beim königlichen Landgericht, zog als Untermieter ein.
Im Jahr 1830 zieht mit F. Bourel ein Doktor der Medizin und Chirurgie ein.
[2, 20.06.1830] „…Als Arzt and Wundarzt empfiehlt sich einem geehrten Publikum F. Bourel, Doktor der Medizin u. Chirurgie, Eigelstein Nro. 16…“
 
Ab dem Jahr 1851 wohnte am Eigelstein 16 der königlich preußische Notar Heinrich Joseph Landwehr, gesichert bis ins Jahr 1863. Im Jahr 1865 eröffnete Harwood & Hatcher aus Northfleet, England, ein Comptoir und Lager für Englischen Portland-Cement.
Im Jahr 1866 war es dann soweit, Johannes Damian Bühl eröffnete die erste Brauerei am Eigelstein 16.
(F003) [15]
Kreuter'sche Karte des Eigelstein zwischen 1840 und 1850. Ein Klick auf die Gesamtdarstellung zeigt den Ausschnitt mit dem Haus Eigelstein 16 und der Allerheiligen-Kapelle
 
   
(W109) [2, 06.05.1823]
Advocat-Anwalt Conzen wohnt jetzt bei Freifrau von Brempt auf dem Eigelstein Nro. 16. Anzeige aus dem Jahr 1823
 
(W110) [2, 20.06.1830]
Im Jahr 1830 zog mit F. Bourel ein Doktor der Medizin und Chirurgie am Eigelstein Nro. 16 ein.
                                   
   
(W101) [4, 18.02.1845]
"eine ordentliche verheirathete Frau wünscht ein Kind zu nähren"
(W102) [2, 27.06.1865]
Im Jahr 1865 befand sich ein Comptoir und Lager für englischen Portland-Cement am Eigelstein 16 
                                                                      

Gründung der Brauerei am Eigelstein 16 durch Johann Damian Bühl (1866-1892)
Die erste Nennung von Damian Bühl stammt aus dem Jahr 1862 im Kontext als Angeklagter bei einer Gerichtsverhandlung wegen Meineids. Angekündigt wird die Gerichtsverhandlung in der Kölnischen Zeitung wie folgt:
[2, 20.07.1862] „…Kölner Local-Nachrichten. Köln, 19. Juli. Während der am Montag hier beginnenden Assisen des III. Quartals, welchen der Herr Appellations=Gerichtsrath Schmitz I. präsidiren wird, sollen folgende Angeklagte vor den Schranken erscheinen: … Am 29. Damian Bühl, 32 Jahre alt, Braumeister aus Köln, wegen Meineids. 13 Zeugen. Vertheidiger noch nicht bestimmt…“
 
Damian Bühl sah sich wohl im Recht und suchte seinerseits mit Anzeigen nach Entlastungszeugen.
[2, 20.07.1862] „…Aufforderung. Es werden hiermit die beiden Brauergesellen, welche Ende Dezember v. J. bei Thelen in der Salzgasse Nr. 7 in Köln in der Bierbrauerei (genannt zur Tesch) gewohnt haben, um schleunige Angabe ihres jetzigen Wohnortes dringend ersucht, um mir als Schutzzeugen gegen den Thelen in meinem Kriminalprozesse zu zeugen. Auch bitte ich jeden Bierbrauer besonders, welchem deren Wohnort und Name bekannt ist, mir denselben aus Christenliebe mitzutheilen. Damian Bühl…“
 
Die Verhandlung nahm dann einen positiven Ausgang, er wurde freigesprochen.
[2, 31.07.1862] „…Kölner Local-Nachrichten. Köln, 30. Juli. … In der gestrigen Sitzung erklärten die Geschwornen den wegen Meineids angeklagten Brauermeister Damian Bühl von hier für nichtschuldig…“
 
Der aus Schwerfen (heute ein Stadtteil von Zülpich) stammende Damian Bühl war zu dieser Zeit schon Braumeister, betrieb aber noch keine eigene Brauerei. Erst im Oktober 1862 pachtete er von Johann Adam Lölgen, welcher sich zur Ruhe setzte, eine schon längere Zeit existierende Brauerei in der Johannisstraße 2.
[2, 11.10.1862] „…Geschäfts=Eröffnung. Freunden und Gönnern hiermit zur Nachricht, daß ich heute meine Brauerei u. Wirthschaft im Hause Johannisstraße 2 eröffnete u. halte ich mich unter Zusicherung einer reellen Bedienung bestens empfohlen. Hochachtungsvoll Joh. Damian Bühl…“
 
Quasi zeitgleich heiratet er die aus Köln stammende Agnes Remagen [2]. Diese stammte ebenfalls aus einer Brauer-Familie, ihr Bruder Johannes Remagen führte von 1869 bis 1872 eine Brauerei am Kleinen Griechenmarkt 57 und im Anschluss bis ins Jahr 1882 die Brauerei „In St. Martin“ am Kleinen Griechenmarkt 54. In den Folgejahren wurden die beiden Söhne Karl Hubert (1863) und Damian Joseph (1865) geboren.
Am 1. September 1866 verlegte Damian Bühl seine Brauerei von der Johannisstraße an den Eigelstein 16 und eröffnete dort seine Brauerei.
[2, 01.09.1866] „…Wirthschafts-Eröffnung. Meinen Freunden und Gönnern beehre mich hiermit ergebenst anzuzeigen, daß ich meine Brauerei und Wirthschaft von Johannstraße nach Eigelstein Nr. 16 verlegte und mit dem heutigen Tage eröffne. Um geneigten Zuspruch bittet Joh. Damian Bühl…“
 
Damian Bühl erwarb das Gebäude am Eigelstein 16 von dem damaligen Besitzer, dem Notar Heinrich Joseph Landwehr, und war damit auch Eigentümer der Brauerei.
Über die Folgejahre sind nur Anzeigen bekannt, in denen entweder Brauerei-Mitarbeiter gesucht werden oder Veranstaltungen von Vereinen im Gasthaus der Brauerei stattfinden.
Auch damals schien die städtische Jugend keinen guten Ruf zu haben, denn gesucht wurde in einer Anzeige aus dem Jahr 1867 ein gesitteter, braver Junge aus einer ordentlichen Familie, am liebsten vom Lande.
[2, 08.01.1867] „…Ein gesitteter und braver Junge von ord. Fam., am liebsten v.L., als Zapfjunge gesucht, Eigelstein 16; auch kann derj. später die Brauerei erlernen…“
 
Für das Jahr 1875 ist Franz Carl Siegen als Brauer am Eigelstein 16 aufgeführt [2]. Dieser führte in den Jahren 1876 bis 1877 die Brauerei „Zum Anker“ in der Zollstraße 17 [3].
Im Jahr 1877 verstarb die Ehefrau von Damian Bühl, Agnes Bühl, im Alter von 53 Jahren. Wie damals üblich, die Kinder mussten versorgt sein, heiratet Damian Bühl nur gut ein Jahr später die ebenfalls verwitwete Catharina Auguste Hubertine Ulrich aus Burscheid.
Und, ebenfalls üblich zu dieser Zeit, aber auch heute noch, kam es zu einer Klage über die Erbmasse der verstorbenen Agnes Bühl, konkret um ein ihr gehörendes Haus in der Agrippastraße 71.
[2, 12.04.1881] „…Oeffentliche Zustellung. Haupt=Intervention des zu Köln wohnenden Bierbrauers Johann Damian Bühl, in eigenem Namen so wie als Vormund der von ihm und seiner verstorbenen Ehefrau Agnes geborene Remagen gezeugten, noch minderjährigen und bei ihrem Vater wohnenden geschäftslosen Kinder: a. Carl, b. Josef, c. Hubert und d. Jean Bühl, Haupt=Intervenienten, vertreten durch Rechtsanwalt Justizrat Elven zu Köln, gegen 1) Johann Remagen, Bierbrauer in Köln; 2) Heinrich Remagen, Metzger in Köln; 3) Johann Heinrich Wolff, Wirt in Köln, für sich und als Vormund der mit seiner verstorbenen Ehefrau Christine geb. Remagen gezeugten noch minderjährigen, gesetzlich bei ihm domicilirten Kinder: Margaretha und Helena Wolff, ohne Geschäft, diese als Erben ihrer genannten Mutter Christine Remagen; 4) Conrad Wolff, Gärtner, früher zu Köln, jetzt ohne bekannten Wohn= und Aufenthaltsort; 5) Hubert Wolff, Kaufmann in Köln; 6) den Specereihändler Peter Josef Blasius in Köln, als Cessionarder Eheleute Josef Weiser, Handelsmann, und Anna Maria geborene Remagen, ohne Geschäft, beide in Köln wohnend, Haupt-Interventionsbeklagte. Der Hauptintervenient für sich und in seiner angegebenen Eigenschaft als Vormund seiner Kinder, intervenirt hierdurch in die Seitens des ad 6 genannten Verklagten Peter Josef Blasius, als Cessionar der Eheleute Josef Weiser und Anna Maria Remagen, gegen die übrigen 5 Verklagten zum Königl. Landgerichte in Köln (II. Civilkammer) angestellte Theilungsklage mit dem Antrage: Es wolle dem Königlichen Landgerichte gefallen, die gegenwärtige Haupt=Intervention als zulässig und gegründet anzunehmen, demnach die von dem Kläger Blasius beantragte Theilung des zu Köln in der Agrippastraße Nr. 71 gelegenen Hauses in der Weise zu verordnen, daß von dem zur Theilung gebrachten Hause dem Hauptintervenienten Bühl für sich und als Vormund seiner minderjährigen Kinder die Hälfte, dem Kläger Peter Josef Blasius, so wie den Beklagten Johann und Heinrich Remagen je 1/8 und den Beklagten Johann Heinrich Wolff, dessen minderjährigen Kinder Margaretha und Helene Wolff, so wie den Beklagten Conrad und Hubert Wolff zusamme1/8 zugetheilt werde; im Uebrigen nach dem klägerischen Antrage zu erkennen; die Kosten der Haupsache und der HauptIntervention der Masse und im Falle des Widerspruchs dem Widersprechenden zur Last zu legen, und ladet die Interventionsbeklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreites in die Sitzung der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Köln auf Donnerstag den 23. Juni 1881, Morgens 9 Uhr, mit der gleichzeitigen Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug di Haupt=Intervention bekannt gemacht. Breuer. Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts…“
 
Wie die Klage ausging, ist nicht bekannt.
Damian Bühl lieferte sein Bier auch an andere Restaurationen, zumindest ist dies für das Jahr 1888 aus einer Anzeige der Villa Wintergarten (am Hansaring) zu entnehmen [2] sowie für das Jahr 1889 aus einer Anzeige der Restauration von Karl Weitz (Unter Fettenhennen 2).
Das Haus am Eigelstein 16 lag in unmittelbarer Nähe der Gleise zum nur 100 Meter entfernt vom Hauptbahnhof. Im den 1880er erfolgten größere Umbaumaßnahmen in diesem Bereich, welche der Vergrößerung des Hauptbahnhofes inklusiv der Erbauung weiterer Gleise dienten. Im Rahmen dieser Umbauten wurde auch die direkt neben der Brauerei gelegenen Häuser, u.a. auch die Allerheiligen-Kapelle im Jahr 1888 abgerissen (siehe F002). Hieraus ergab sich, dass die Brauerei, obwohl mit der Hausnummer 16 versehen, das erste Haus am Beginn des Eigelsteins geworden war.
Die Umbauten machten Eingangstreppen zu der Brauerei notwendig, welche wohl des Öfteren zu Unfällen führten, wie dem folgenden Artikel aus dem Jahr 1888 zu entnehmen ist.
[2, 10.12.1888] „…Unfälle am Eigelstein. Vor einiger Zeit brach auf der auf der Bierbrauerei von D. Bühl am Eigelstein angelegten Treppe eine Frau ein Bein. Vorgestern ereignete sich ein zweiter Unfall daselbst. Ein Knabe, welcher in der Wirthschaft Bier holen sollte, fiel nämlich von der Treppe herunter, und wurde bewußtlos nach Hause getragen. Diese Treppen=Anlagen vor den Häusern, welche die Bahnbauten am Eigelstein nothwendig gemacht haben, werden wohl noch manche Opfer fordern..."
 
Die St. Cuniberts-Kranken-Unterstützungskasse, dessen Kassenwart Damian Bühl war, hielt regelmäßig Versammlungen in der Brauerei ab.
Im Frühjahr 1892 erwarb Adolf Kerp die Brauerei am Eigelstein 16, ließ sie abreißen und erbaute ein neues Gebäude, in dem er im November 1892 seine neue Brauerei eröffnete.
[2, 19.03.1892] „…Die alte Kölner Bierbrauerei von Damian Bühl, Eigelstein 16 (am frühern Bahnübergang), ist in andere Hände übergegangen. Das Gebäude soll niedergelegt und durch einen Neubau ersetzt werden…“
 
In der Heiratsanzeige von Hubert Bühl aus dem Jahr 1893, wird dieser als Sohne des verstorbenen Bierbrauers Damian Bühl bezeichnet [2]. Entweder war der Besitzerwechsel schon mit dem Tod von Damian Bühl verbunden oder Damian Bühl starb im Folgejahr, genau bekannt ist dies leider nicht.
 
(F002) [14]
Foto der "Bierbrauerei & Restauration von Joh. Damian Bühl" aus dem Jahr 1885. Rechts neben dem Brauhaus ist die Allerheiligen-Kapelle mit ihrer Fassade aus dem Jahr 1749 zusehen. Die Kapelle wurde im Jahr 1888 abgerissen. Im Vordergrund die Bahnschranken mit Bahnwärter, dass zu sehende Gleis führte direkt in den nur 100 Meter entfernt gelegenen Hauptbahnhof
 
(W007) [22, 20.07.1862]
Im Jahr 1862 stand Damian Bühl wegen Meineides vor Gericht und suchte per Anzeige Entlastungszeugen
(W050) [2, 11.10.1862]
Anzeige aus dem Jahr 1862 von Damian Bühl zur Eröffnung seiner Brauerei in der Johannisstraße 2, welche er vor der Brauerei am Eigelstein betrieben hatte
           
(W004) [01.09.1866]
Verlegung der Brauerei aus der Johannisstraße in den Eigelstein 16 und Eröffnung der dortigen Brauerei. Anzeige von Damian Bühl aus dem Jahr 1866 
(W103) [2, 08.01.1867]
"Ein gesitteter und braver Junge von ordentlicher Familie, am liebsten vom Lande. als Zapfjunge gesucht. Anzeige aus dem Jahr 1867
(W005) [09.11.1877]
Todesanzeige von Agnes Bühl, der Ehefrau von Damian Bühl, aus dem Jahr 1877 

 

(W008) [2, 04.01.1879]
Heiratsanzeige aus dem Jahr 1879. Gut 1 Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau Agnes Bühl, geb. Remagen heiratet Damian Bühl Bertha Ulrich. 
(W002) [2, 22.01.1876]
Malztreber abzugeben, immerhin die beachtliche Menge von 40 Zentnern pro Woche. Anzeige aus dem Jahr 1876  
(W014) [4, 04.04.1888]
In der Villa Wintergarten von Herrn Winter wird Kölner Lagerbier aus der Brauerei des Herrn J. D. Bühl ausgeschenkt. Anzeige aus dem Jahr 1888 
 

(W009) [4, 01.04.1888]
Anzeige zum Anstich des Lagerbiers aus dem Jahr 1888

(W011) [4, 13.04.1889]
Anzeige der Restauration von Karl Weiss, welcher zu dieser Zeit Bier aus der Brauerei von Damian Bühl ausschenkte. Anzeige aus dem Jahr 1889
(W012) [4, 14.04.1889]
Anzeige von Damian Bühl aus dem Jahr 1889. Ein Liter Bier war zu dieser Zeit für 20 Pfennig zu haben 
(W010) [4, 07.04.1889]
Die Gründung des Pfarr-Vereins St. Maria-Himmelfahrt fand im Jahr 1889 in der Restauration von Damian Bühl statt 
(W003) [2, 27.02.1890]
Versammlung der Centrums-Partei bei Herrn Bühl, Eigelstein 16. Anzeige aus dem Jahr 1890 
(W013) [4, 12.04.1890]
Versammlung des "Africa-Vereins deutscher Katholiken", welche sich im Jahr 1890 bei Damian Bühl versammelten

Das Allerheiligen-Bräu unter Adolf Kerp (1892-1896)
Adolf Kerp stammte aus Euskirchen. Der erste Nachweis stammt aus dem Jahr 1885 im Kontext seiner Heirat mit Helene Heyermann, Wwe. Schlenger. Im verdächtig kurzen Abstand von knapp 6 Monaten kam ihr erster Sohn, Hubert Peter Joseph, zur Welt.
Im Jahr 1891 betreibt ein Herr A. Kerp eine Essig-Fabric, in der aus reinem Moselwein Weinessig fabricirt und für 30 Pfennig je Liter verkauft wird. Ob es sich hierbei um die gleiche Person handelt, ist wahrscheinlich, aber nicht gesichert.
Im Frühjahr des Jahres 1892 erwirbt Adolf Kerp die Brauerei am Eigelstein 16 von Damian Bühl. Adolf Kerp lies die Gebäude abreißen und errichtete an deren Stelle eine neue Brauerei.
Am 5. November eröffnete Adolf Kerp seine neue Brauerei, welche er „Allerheiligen-Bräu“ nannte.
[4, 05.11.1892] „…Brauerei-Eröffnung. Heute, Samstag-Abend, eröffne ich Eigelstein 16 (früher Bühl’sche Brauerei) meine Restaurationsräume sowie die auf das Schönste angelegte Kegelbahn. Adolph Kerp…“
 
Der Name „Allerheiligen-Bräu“ leitete sich aus der nahe gelegenen Allerheiligen-Straße ab. Die erste Nennung als Allerheiligen-Bräu stammt aus dem folgenden Artikel über die Umbauten in diesem Bereich.
[4, 18.11.1892] „…Die Maximinenstraße, welche seit der Inangriffnahme des Bahnhofsbaues in ihrem obern Theile mit den alten Häusern und Steinhaufen einen unschönen Eindruck machte, hat jetzt einsehen erhalten. Von dem an Stelle der frühern Bühl'schen neu gebauten und vor kurzem eröffneten Allerheiligenbräues bis zu der im vorigen Jahre erbauten Wohnung des Rectors der Allerheiligen Kapelle ist jetzt die ganze dem Bahnkörper gegenüberliegende Fronte, mit Ausnahme einer Baustelle, mit Häusern mittlerer Größe bebaut, welche zum Frühjahr zum Bewohnen fertig sein werden. Von der Rectora bis zur Domstraße ist die Straße auf der Nordseite von Gärten begrenzt; somit ist die Straße, welche bekanntlich durch die Bahn=Anlagen eine beträchtliche Strecke nach Norden verlegt werden mußte, nun wieder, und zwar in kurzer Zeit, ganz ausgebaut…“
 
Im Jahr 1893 wird die Restauration noch durch einen, wie wir heute sagen würden, Partyservice erweitert. Warum die entsprechende Anzeige aber im "Central-Volksblatt für den Regierungs-Bezirk Arnsberg“ erscheint ist unklar.
[5, 06.09.1893] „…Küchenmeister H. Pütz, Köln, Eigelstein 16 übernimmt die Lieferung vollständiger Festessen, Hochzeiten, wie auch deren alleinige Zubereitung…“
 
Im Jahr 1895 Klagt die Ehefrau von Adolf Kerp auf Gütertrennung, was vermuten lässt, dass die Geschäfte nicht besonders gut liefen.
[6, 11.05.1895] „…Die Ehefrau des Bierbrauereibesitzers Johann Adolf Kerp zu Köln. Helene, geb. Heyermann, daselbst, Prozeßbevollmächtigter Rechtsanwalt Justiz Rath Landwehr in Köln, klagt gegen ihren Ehemann auf Gütertrennung. Termin zur Verhandlung ist bestimmt auf den 11. Juli 1898, Vormittags 9 Uhr, vor dem Königlichen Landgerichte zu Köln, I. Zivilkammer. Köln, den 8. Mai 1896. Der Gerichtsschreiber: Storbeck, Sekretär…“
 
Was aus der Klage geworden ist, ist unklar, denn gut ein Jahr später klagt sie erneut und im Dezember 1896 wird gerichtlich auf Gütertrennung entschieden. In der Gerichtsentscheidung wird Adolf Kerp als „früher Wirth, jetzt ohne Geschäft“ beschrieben. Adolf Kerp hatte bereits kurz zuvor die Führung der Brauerei an die Geschäftsleute Conrad Nitzgen und Hermann Kirschbaum übergeben, blieb aber weiterhin Besitzer der Brauerei am Eigelstein 16.
Im Jahr 1897 wurde das Wohnhaus in der Weidengasse 35, welches Adolf Kerp gehörte, zwangsversteigert. Im Jahr 1901 verkaufte Adolf Kerp die Brauerei am Eigelstein 16 an den späteren Betreiber Anton Schaaf, anschließend verliert sich seine Spur.
(W003) [4, 11.06.1891]
Weinessig aus reinem Moselwein fabricirt A. Kerp aus der Christophstraße 42. Anzeige aus dem Jahr 1891
(W001) [4, 05.11.1892]
Anzeige zur Eröffnung der Brauerei am Eigelstein durch Adolph Kerp im Jahr 1892. Von Allerheiligen-Bräu ist noch nicht die Rede
(W063) [12, 10.11.1893]
Die eingeschriebene "Hülfskasse" zur hl. Maria vom Frieden trifft sich zum 50-jährigen Stiftungsfest im Allerheiligen-Bräues 
 
(W105) [17, 06.09.1893]
Der Küchenmeister des Allerheiligen-Bräu startet im Jahr 1893 auch einen "Party-Service". Warum die Anzeige in einer Zeitung des Regierungsbezirkes Arnsberg veröffentlicht wurde ist unklar
(W002) [4, 24.02.1894]
Anzeige zum Anstich des Lagerbiers aus dem Jahr 1894. Hier wird die Brauerei explizit als "Allerheiligenbräues" bezeichnet 
(W108) [2, 20.02.1895]
Im Jahr 1895 hatte die Weinkellerei von Heinrich Dahmen eine eigene Verkaufstelle am Eigelstein 16 ("anklicken" für komplette Anzeige) 
                                

Das Allerheiligen Bräu unter Nitzgen & Kirschbaum (1896-1898)
Conrad Nitzgen und Hermann Kirschbaum übernahmen im Jahr 1896 die Führung der Brauerei am Eigelstein 16 von Adolf Kerp, führten diese aber nur gut ein Jahr. Zu Beginn des Jahre 1898 wurde die Brauerei stillgelegt und erst im Jahr 1902 wiedereröffnet.
Viel interessanter als das wenig spektakuläre Jahr ihrer gemeinsamen Führung der Brauerei sind aber die Lebensläufe der beiden Personen. Wie beide Personen in Beziehung standen ist nicht bekannt.
     
(W001) [1]
Eintrag der Brauerei "Nitzgen & Kirschbaum" aus einem Brauereiverzeichnis aus dem Jahr 1898. Weitere Nennungen sind nicht bekannt
                                                                                                                  

Die Person Conrad Nitzgen
Die ersten Nennungen von Conrad Nitzgen beziehen sich auf ihn als Ringer. Conrad Nitzgen betrieb diesen Sport semi-professionell und war damit auch international erfolgreich. In dem folgenden Artikel im Bonner General-Anzeiger aus dem Jahr 1894 fordert er die Bonner Ringer heraus, die ebenfalls über eine Anzeige erwidern.
[7, 18.06.1894] „…Aufforderung. Ich fordere hiermit die besten Ringer des Athleten-Vereins zu Bonn auf, sich mit mir im Ringkampf zu messen und setze eine Prämie von 100 Mark, wenn einer der Herren im Stande ist, mich zu besiegen. Hochachtungsvoll Conrad Nietzgen, preisgekrönter Ringkämpfer, z.Z. Reichshallen-Theater Bonn…“
 
[7, 19.06.1894] „…Auf die an den unterzeichneten Verein in der gestrigen Nummer dieses Blattes seitens des Herrn C. Nitzgen ergangene Aufforderung erwidern wir, daß es den Mitgliedern laut § 10 unserer Satzungen nicht gestattet ist, öffentlich aufzutreten. Jedoch sind einige Herren bereit, an den Uebungsabenden Mittwochs und Samstags, von 8 bis 9 Uhr, in der städtischen Turnhalle mit Herrn Nitzgen zu ringen.— Preisringen stets ausgeschlossen. Bonner Athleten-Verein. Der Vorstand…“
 
Die folgenden Artikel belegen seine nationalen und internationalen Erfolge. In der zweiten Anzeige wird er als „der Meisterschaftsringer der Welt“ bezeichnet.
[7, 26.07.1899] „…Köln, 26. Juli. Bei dem in der Allgemeinen Sportausstellung zu München veranstalteten Meisterschaftsringen von Deutschland im griechisch=römischen Ringkampf erwarb Herr Konrad Nitzgen=Köln den Meistertitel nebst der vom Prinzregenten von Bayern gestifteten goldenen Medaille…“
 
[8, 14.10.1899] „…Der hiesige Bonner Athleten=Verein „Eiche“ veranstaltet am nächsten Sonntag einen großen Athleten-Wettstreit. Derselbe beginnt morgens 10 Uhr im Clublokal bei Fritz Schneider, Wenzelgasse, und Nachmittags 3 Uhr im Kaiser Friedrich. Bis jetzt haben sich 30 Vereine aus ganz Rheinland sich angemeldet, darunter der Meisterschaftsringer der Welt, Herr Conrad Nitzgen aus Köln. Die stärksten Männer werden sich zusammenfinden, um die Palme zu erringen…“
 
Conrad Nitzgen war kein Neuling im Brauereigeschäft, er betrieb bereits, gesichert für das Jahr 1895, seit wann ist nicht bekannt, die Brauerei „Zur Täsch“ in der Salzgasse 5-7.
Im Jahr 1896 heiratete er Franziska Thiel, mit welcher er mindestens 2 Kinder hatte (1897: Julius, 1898: Katharina).
Im Jahr 1901, also zu einem Zeitpunkt, an dem die Brauerei längst stillgelegt war, gründete Conrad Nitzgen die Firma „Kölner Transport & Lagerhaus Rhenania, Nitzgen & Cie.“. Gesellschafter war außer ihm noch seine Ehefrau. In der Folgezeit schalteten sie Anzeigen mit Statements wie „Cassa-Ankauf von Waren aller Art“.
Im Jahr 1904 tritt er zudem als Kreditvermittler auf.
[2, 22.03.1904] Geld. Lombard vermittelt diskret von Privatkapitalisten sofort in jeder Höhe. Conrad Nitzgen, Köln, Niederichstr. 2
 
Im Jahr 1910 gründet er zusammen mit Hugo Zöller eine weitere Logistikfirma. Ob zu diesem Zeitpunkt die Firma „Kölner Transport & Lagerhaus Rhenania, Nitzgen & Cie.“ noch bestand, ist unklar.
[2, 31.01.1910] „..In das Handelsregister ist eingetragen: Nr. 1391 die Gesellschaft „Hansa, Kölnische Transport- und Lagerhaus-Gesellschaft Nitzgen & Cie. mit beschränkter Haftung" Cöln. Gegenstand des Unternehmens: Spedition, Lagerung und Lombardierung von Kaufmannsgütern nebst einschlägigen Geschäften. Stammkapital: 20 000 M. Geschäftsführer: Konrad Nitzgen, Hugo Zöller. Gesellschaftsvertrag vom 31. Dezember 1909, 21. Januar 1910. Jeder der bestellten Geschäftsführer vertritt für sich allein die Gesellschaft und ist berechtigt, allein die Firma zu zeichnen. Ferner wird bekannt gemacht: Oeffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen in der Kölnischen Zeitung. Kgl. Amtsgericht Cöln, Abt. 24…“
 
Im Jahr 1912 wird Conrad Nitzgen zu einer Strafe von 1500 Mark wegen „Duldens von Glücksspiel“ verurteilt. Hierbei hatte er noch Glück, dass ihm kein gewerbsmäßiges Glücksspiel nachgewiesen werden konnte. Conrad Nitzgen war bereits früher wegen Glücksspiels mit den Behörden in Konflikt gekommen.
[2, 10.01.1912] „…Ein Spielerprozeß. Wegen gewerbsmäßigen Glücksspieles, Beihilfe hierzu und wegen veranstaltens von Glücksspielen hatten sich vor der Kölner Strafgericht vier Angeklagte zu verantworten. Der Hauptbelastete ist Geschäftsführer eines „Sportklubs“, der sein sehr elegantes Klublokal auf dem Hunnenrücken besaß. Ursprünglich sollte der Klub dazu dienen, den Sport zu pflegen, da die Mitglieder alle Sportleute sind. Schließlich wuchs er sic aber zu einem Spielklub aus. Meine Tante, deine Tante, Skat, Herzskat, Sechsundsechzig, Roulette und Bakkarat wurde in den Räumen des Klubs gespielt, und zwar um namhafte Beträge, da die Beteiligten mehr oder minder vermögend waren. Es handelte sich meistenteils um Gewerbetreibende, Metzger und Kaufleute. Es ist vorgekommen, daß ein Mitglied an einem Abend über 4000 M. verlor und dann noch „auf Annonce“ weiterspielte. Die verschiedenen Zeugen erklärten, sie hätten sich angemeldet, seien dann ballotiert und aufgenommen worden; sie hätten 10 M. Eintrittsgeld bezahlen und dann am Spiel teilnehmen dürfen. Entgegen den Behauptungen der Angeklagten bekundeten aber auch einige Zeugen, daß sie am Spiel teilgenommen hätten, ohne Mitglied des Klubs gewesen zu sein. Ein Bücherrevisor hat aus den Büchern festgestellt, daß bei Gründung des Klubs 6000 M. vorhanden waren, deren Herkunft nicht aufzuklären war. Die Einnahmen des Klubs betrugen etwa 35 000 M., die Ausgaben waren etwas höher. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung sämtlicher Angeklagten wegen Duldens von Glücksspiel. Von der Beschuldigung des gewerbsmäßigen Glücksspiels wurden sie trotz dringenden Verdachts freigesprochen mangels ausreichenden Beweises. Der Kaufmann Konrad Nitzgen erhielt eine Strafe von 1500 M., der Kaufmann August Köttgen eine solche von 900 M. Die beiden andern Angeklagten kamen mit 300 und 150 M. Strafe davon. Der Gerichtsvorsitzende führte in der Urteilsbegründung aus, daß es sich nicht um einer „Sportklub“, sondern um einen Spielklub handle. Der Klub sei auch nicht geschlossen gewesen, sondern das Klublokal sei als ein öffentlicher Versammlungsort anzusehen gewesen. Daß die Ballotage nicht ernst zu nehmen gewesen, gehe daraus hervor, daß auch verschiedene Leute mitgespielt hätten, die nicht Mitglieder des Klubs gewesen seien. Bei Nitzgen sei strafschärfend ins Gewicht gefallen, daß er schon einschlägig bestraft war. Das gewerbsmäßige Glücksspiel habe den Angeklagten nicht nachgewiesen werden können…“
 
Im Jahr 1913 gründete Conrad Nitzgen seine nächste Firma, welche der „Lagerung und Beleihung von Kaufmannsgütern" diente.
[2, 16.03.1913] „…Nr. 1952 Conrad Nitzgen & Co. Allgemeine Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Gegenstand des Unternehmens: Betrieb von Handelsgeschäften aller Art, insbesondere Lagerung und Beleihung von Kaufmannsgütern, sowie der Betrieb einschlägiger Geschäfte. Stammkapital: 20 000 M. Geschäftsführer: Conrad Nitzgen, Kaufmann, Cöln. Gesellschaftsvertrag vom 26. Februar 1913. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Oeffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger. Kgl. Amtsgericht, Abt. 24, Cöln…“
 
Die Firma wurde aber schon gut Jahr später wieder aufgelöst.
[2, 14.10.1914] „…Nr. 1952 bei der Firma: Conrad Nitzgen & Cie. Allgemeine Handelsgesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Durch Gesellschafterbeschluß vom 7. Oktober 1914 die Gesellschalt aufgelöst. Der bisherige Geschäftsführer Conrad Nitzgen in Cöln ist Liquidator…“
 
Gut einen Monat nach der Auflösung wurde die nächste Firma gegründet, diesmal wieder mit ihm und seiner Frau als persönlich haftende Gesellschafter.
[2, 02.15.1914] „…In das Handelsregister ist am 27. November 1914 eingetragen: Abteilung A. Nr. 6192 Firma: Conrad Nitzgen & Cie. Cöln. Persönlich haftende Gesellschafter sind: Conrad Nitzgen, Kaufmann. Cöln. Ehefrau Conrad Nitzgen, Franziska geb. Thiel, Kauffrau, Cöln. Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 20. Oktober 1914 begonnen…“
 
5 Monate später schied seine Frau als Gesellschafterin aus der Firma aus und im Gegenzug Peter Zeitz ein.
Im Mai 1916 schaltete Conrad Ditzgen Anzeigen, in denen er Himbeer- und Zitronen-Sirup zur Herstellung von Limonaden in großen Mengen suchte.
Im Jahr 1917 bot er ein Segeltuch-Zelt mit 500 Sitzplätzen „für Fabriken, Landwirtschaft und Gefangenen-Depot“ an.
Im Jahr 1918 stieg er aus der Firma „Hansa, Kölnische Transport- und Lagerhaus-Gesellschaft Nitzgen & Cie. mit beschränkter Haftung" aus. In der Verlobungsanzeige seiner Tochter mit „Herrn cand. rer. merc. et pol. Adolf Schewe“ aus dem Jahr 1919 wird Conrad Nitzgen als „Fabrikant“ bezeichnet. Und was machen Fabrikanten so, sie gründen Firmen. Im Jahr 1922 war es wieder so weit, die offene Handelsgesellschaft „Hugo Zöller & Co“ wurde gegründet.
[6, 10.03.1921] Köln. In das Handelsregister ist am 1. März 1921 eingetragen: Nr. 9161 die offene Handelsgesellschaft "Hugo Zöller & Co.", Köln, Steinstr. 14. Persönlich haftende Gesellschafter: Kaufmann Hugo Zöller und Fabrikant Conrad Nitzgen, Köln. Die Gesellschaft hat am 27. Januar 1921 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft sind nur beide Gesellschafter gemeinschaftlich ermächtigt…“
 
Und es geht weiter. Im Jahr 1922 taucht er als Aufsichtsrat der „Lederwerke Rheindahlen A.G.“ auf.
[9, 24.03.1922] „…Lederwerke Rheindahlen,.A.=G. in M. Gladbach=Rheindahlen. Unter diesem Namen wurde die bisherige Firma „Lederwerke Pelzer, Schneider u. Cie., Kommanditgesellschaft in Rheindahlen“ in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Das Grundkapital beträgt 5000 000 Mark. Vorstand ist der Fabrikant Wilhelm Pelzer in Wickrath. Den Aussichtsrat bilden: Bankier Karl Baumgarten in Köln, Fabrikant Konrad Nitzgen in Köln und Fabrikant Peter Zeitz in Köln…“
 
Im gleichen Jahr steigt er auch noch als Geschäftsführer bei der Saarbrückener Tabakfabrik „Virginia“ ein.
[6, 09.08.1922] „…Saarbrücken. Im hiesigen Handelsregister Abteilung B Nr. 599 wurde heute bei der Firma Tabakfabrik Virginia, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Saarbrücken 3, folgendes eingetragen: Der Kaufmann Conrad Nitzgen in Köln ist zum weiteren Geschäftsführer bestellt. Zur Vertretung der Gesellschaft sind beide Geschäftsführer nur gemeinschaftlich berechtigt. ⸗Saarbrücken, den 21. Juli 1922. Das Amtsgericht. 17…“
 
Das reicht noch nicht für das Jahr 1922, im November wird noch die Firma „Hugo Zöller & Co.“ gegründet, die sich mit dem kommissionsweisen Verkauf von Automobilen sowie dem Betrieb einer Automobilreparaturwerkstätte befasst.
[6, 15.11.1922] „…Nr. 4476 "Hugo Zöller & Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung", Köln, Steinstr. 14. Gegenstand des Unternehmens: Der kommissionsweise Verkauf von Automobilen sowie der Betrieb einer Automobilreparaturwerkstätte. Stammkapital: 150 000 M. Geschäftsführer: Conrad Nitzgen und Hugo Zöller, Kaufleute, Köln. Gesellschaftsvertrag vom 18. August 1922. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so erfolgt die Vertretung durch jeden der Geschäftsführer. Ferner wird bekanntgemacht: Oeffentliche Bekanntmachungen erfolgen durch den Deutschen Reichsanzeiger.
 
Die letzte bekannte Erwähnung von Conrad Nitzgen stammt aus dem Jahr 1926, in dem er bei der Firma „Conrad Nitzgen & Co. als Geschäftsführer ausscheidet.
Insgesamt gründete Conrad Nitzgen 9 Firmen, war zwischendurch als Brauer, Kredithai und Limonadenfabrikant tätig und war ein international erfolgreicher Ringer. Wann Conrad Nitzgen starb, ist nicht bekannt.
(W001) [7, 03.07.1895]
Petr Wolter aus Bonn hat "Echt Kölsches Lagerbier" im Angebot. Das Bier stammt aus der Brauerei "zur Täsch", die Conrad Nietzgen vor dem Wechsel an den Eigelstein betrieben hatte
(W002) [7, 04.07.1895]
Mit dem Beethoven-Hotel gab es im Jahr 1895 eine zweite Absatzstelle des Biers von Conrad Nitzgens Brauerei "zur Täsch" in Bonn 
(W007) [7, 18.06.1894]
Anzeige von Conrad Nietgen, welcher den Bonner Athleten-Verein zum Preisringen auffordert. Anzeige aus dem Jahr 1894 
(W008) [7, 19.06.1894]
Erwiderung des Bonner Athleten-Vereins einen Tag später 
(W003) [2, 01.12.1895]
Verlobungsanzeige von Franziska Thiel und Conrad Nitzgen, welche auch kurz darauf heirateten 
(W009) [2, 20.09.1901]
Ankauf aller Arten von Waren gegen Cash. Anzeige von Conrad Nitzgen aus dem Jahr 1901
(W004) [2, 22.03.1904]
"Geld". Anzeige von Conrad Nitzgen, welcher im Jahr 1904 als Kreditvermittler tätig war
(W010) [2, 25.05.1916]
Große Mengen von Himbeer- und Zirtronen-Sirup zur Herstellung von Limonade gesucht. Anzeige von Conrad Nitzgen aus dem Jahr 1916
   
(W005) [2, 21.04.1917]
Im Angebot von Conrad Nitzgen: ein Segeltuchzelt für Fabriken, Landwirtschaft und Gefangenen-Depot. Anzeige aus dem Jahr 1917
(W006) [2, 21.05.1919]
Verlobungsanzeige, in dem der "Fabrikant" Conrad Nitzgen seine einzige Tochter in die Hände von Herrn cand. rer. merc. et po. Adolf Schewe gibt
                                                                                         

Die Person Hermann Kirschbaum
Die erste bekannte Erwähnung von Hermann Kirschbaum stammt aus dem Jahr 1887 im Kontext einer Buslinie, welche eine Haltestelle bei „Restaurateur Kirschbaum Aachenerstraße 6“ hat [2].
Hermann Kirschbaum betrieb also eine Restauration und wechselte diese vermutlich Anfang der 1890er Jahre. Spätestens ab dem Jahr 1893 betrieb er die Restauration „zur Post“ in der Inselstraße 6 in Köln-Deutz. Im gleichen Jahr gelangte ein Kunstwerk in seinen Besitz, welches sogar dem Kölner Lokal-Anzeiger einen Artikel wert war und welches Hermann Kirschbaum in Anzeigen entsprechend bewarb:
[4, 24.09.1893] „…Große Kunstfertigkeit verrathen zwei im Besitze des Restaurateurs H. Kirschbaum in Deutz (Inselstraße 6) befindliche Kirchenkerne, welche, wie uns geschrieben wird, ein ungarischer Gefangener während seiner siebenzehnjährigen Festungshaft in kunstvoller Schnitzarbeit mit historischen Bildern verziert hat. Durch die Vermittelung des Festungs-Commandanten gelangten die Kerne in den Besitz des damaligen Kaisers Ferdinand von Oesterreich, der von dem Kunstwerk so entzückt war, daß er den Gefangenen begnadigte und ihm die Kerne als Geschenk überwies…“
 
Ab dem Jahr 1894 tritt er als Züchter und Verkäufer von „Damenhündchen“ in Erscheinung. Er wirbt mit dem geringen Gewicht der Hunde von nur 1,5 Kilogramm, was auch den Damen ermöglicht, diese mit sich herumzutragen. Im Kölner Adressbuch aus dem Jahr 1899 wird er als "Schenkwirt und Hundehändler" bezeichnet [10].
Er betrieb die Hundezucht über mehrere Jahrzehnte, wesentlich kontinuierlicher als das gute Jahr als Brauer. Bereits im Jahr 1897 eröffnete er wieder eine Schenkwirtschaft in der Neußerstraße 217 [4] und war vermutlich seit dieser Zeit nicht mehr am Eigelstein 16 tätig.
Im Jahr 1900 gründete er dann die Rabattmarken-Gesellschaft „Germania“. Es gelang ihm innerhalb eines Jahres über 300 Geschäfte im Kölner Raum für sich zu gewinnen. Die Kunden bekamen bei jedem Einkauf Rabattmarken, die sie bei allen beteiligten Geschäften wie Bargeld einsetzen konnten. Hermann Kirchbaum rührte hierfür kräftig die Werbetrommel, teilweise schaltete er ganzseitige Anzeigen in den Kölner Zeitungen.
Weitere Informationen sind nicht bekannt, Hermann Kirschbaum taucht das letzte Mal im Jahr 1913 im Kontext einer freiwilligen Versteigerung, bei der er eine komplette Schlafzimmereinrichtung und Küchengeräte versteigern lässt. Danach verliert sich seine Spur.
(W002) [15.01.1887]
Am Hause des Restaurateurs Hermann Kirschbaum, Aachenerstraße 6, wird eine Haltestelle eingerichtet. Erste bekannte Nennung von Hermann Kirschbau aus dem Jahr 1887
(W003) [4, 02.04.1893]
Anzeige des Hotel-Restaurant "Zur Post", welches Hermann Kirschbaum Anfang der 1890er Jahr betrieben hatte
(W006) [4, 24.09.1893]
Im Restaurant "Zur Post" von Hermann Kirschbaum sind sensationelle Kunstwerke ausgestellt. Anzeige aus dem Jahr 1893 
(W001) [4, 17.11.1897]
Im Jahr 1897 eröffnete Hermann Kirschbaum eine Schenkwirtschaft in der Neußerstraße 217 
(W004) [4, 06.12.1900]
Werbung für Germania-Rabattmarken von Hermann Kirschbaum aus dem Jahr 1900. "Fordert und sammelt deshalb nur Germania-Rabattmarken"
(W009) [4, 15.01.1901]
Ganzseitige Anzeige von Hermann Kirschbaum. Die Rabattmarken-Gesellschaft "Germania" hat schon über 300 Akzeptanzstellen in Köln und Umgebung, die alle aufgelistet sind 
(W005) [7, 17.05.1901]
Werbung für die von Hermann Kirchbaum gegründete Rabattmarken-Gesellschaft "Germania", die jetzt auch in Bonn Fuß fassen sollte  
 
(W007) [4, 22.10.1894]
Schöne Weihnachtsgeschenke, Hunde zu 1,5 Kilogramm. Anzeige von Herrmann Kirschbaum aus dem Jahr 1894
(W008) [2, 25.06.1895]
Damenhündchen im Angebot- Anzeige aus dem Jahr 1895
(W010) [4, 10.06.1904]
Anzeige der "Rhein. Rasse-Hundzüchterei" von Hermann Kirschbaum aus dem Jahr 1904
(W011) [13, 03.06.1904]
Weitere Anzeige der "Rhein. Rasse-Hundzüchterei" von Hermann Kirschbaum aus dem Jahr 1904
                            

Das Allerheiligen-Bräu unter Anton Schaaf (1900-1910)
Im Jahr 1866 eröffnet Anton Schaaf an Lyskirchen Ecke Filzengraben eine Wirtschaft nebst Restauration [2]. Nur ein Jahr später übernimmt dieser Anton Schaaf die „Kölnische Bierbrauerei in Kalk“ in der Hauptstraße 61. Anton Schaaf verstarb im Jahr 1896 im Alter von 70 Jahren. Dieser Anton Schaaf war der Vater des Anton Schaaf, welcher das Allerheiligen-Bräu führte. Die Familie Schaaf war also schon länger im Kölner Brauwesen tätig gewesen.
In den Jahren von 1898 bis 1900 wurde am Eigelstein keine Brauerei betrieben. Im Jahr 1900 wurden die Hausnummern einiger Kölner Straßen neu nummeriert. Durch die Umbaumaßnahmen der Gleisführung zum Hauptbahnhof in den 1880/90er Jahren lag das Haus Eigelstein 16 jetzt direkt am Anfang des gekürzten Eigelstein. Folgerichtig wurde aus der Hausnummer 16 die Hausnummer 2.
Im Jahr 1900 erwarb Anton Schaaf das Gebäude der Brauerei vom ehemaligen Betreiber Adolf Kerp. Im August 1900 eröffnete er dort das „Allerheiligen-Bräu“, allerdings mit dem Hinweis, dass bis zur Inbetriebnahme der Brauerei in der Restauration das „bekannte obergärige Kölner Lagerbier der Brauerei Apostelnbräu Wwe. H. Bädorf“ zum Ausschank käme [4] .
Anton Schaaf betrieb nicht nur eine Brauerei, sondern auch eine Brennerei, die insbesondere in den späteren Jahren einen hohen Stellenwert einnahm. In einer Anzeige aus dem Jahr 1905 sucht er einen kräftigen nicht zu jungen Mann für seinen Schnapsausschank, vermutlich hatten die Jüngeren zu oft der Versuchung nicht widerstehen können.
[4, 28.11.1905] „…Ein kräftiger, nicht zu junger Mann, Brenner bevorzugt, für meinen Schnaps-Ausschank gesucht. Eigelstein 2…“
 
Aus den Folgejahren sind nur Werbe- und Veranstaltungs-Anzeigen bekannt.
Anton Schaff war ein sehr vermögender Mann mit großem Grund- und Immobilien-Besitz in Köln, aber das brachte ihm auch kein Glück. Im Jahr 1909 starb Anton Schaafs Frau Anna Katharina, geb. Klöcker und damit begann der schnelle Abstieg. Sein Sohn führte zeitgleich eine Gastwirtschaft am Neumarkt. Wegen der schweren Krankheit seines Sohnes verkaufte er diese ebenfalls im Jahr 1909 und zeitgleich auch noch ein 4 Morgen (10.000 m²) großes Grundstück in Köln-Lindenthal.
[2, 24.06.1909] „…Zu verkaufen. Wegen fortdauernder Krankheit meines Sohnes bin ich gesonnen die unter ihm stehende Gast- und Schenkwirtschaft Heumarkt und an der Markthalle gelegen, mit großen Stallungen, Kellereien, Einfahrt und großem Hofraum, u. vielen Logierzimmern zu verkaufen. Antritt nach Belieben. Näheres b. Ant. Schaaf Köln, Eigelstein 2…“
 
[2, 24.06.1909] „…Für Terrain- oder Bauspekulanten. Mein Lindenthal a.d. Gleueler Str. neben der Lindenburg, 4 Mg. großes Gelände will ich im ganzen verkaufen. Bescheid b. Eigentümer Anton Schaaf, Köln, Eigelstein 2…“
 
Vermutlich verwendete er das Geld für den Erwerb des Gebäudes Eigelstein 4, in dem ein Ausschank des Allerheiligenbäu eingerichtet wurde. Im Dezember 1909 gab er die Führung der Restauration ab und konzentrierte sich nur noch auf die Brauerei selber.
Im Februar 1910 gab es die erste Zwangsversteigerung von Immobilien von Anton Schaaf. Der Hintergrund für die finanzielle Schieflage ist unklar. Versteigert wurden 2 Wohnhäuser am Heumarkt 26-30.
[4, 17.02.1910] „…Am 8 April 1910, vormittags 9½ Uhr, sollen in Cöln, im Justizgebäude, Appellhofplatz, Zimmer Nr. 47, die hierselbst Heumarkt 26.28 und 30 gelegenen Hausgrundstücke Wohnhaus mit Hofraum, groß 1 Ar, Nutzungswert 3600 M., Wohnhaus mit Hofraum, Küchenanbau und Hinterhaus, groß 2 Ar 15 Quadratmeter, Nutzungswert 3900 Mark, Eigentümer: Anton Schaaf, Wirt und Bierbrauereibesitzer, zu Cöln, zwangsweise versteigert werden. Königliches Amtsgericht, Abt. 40…“
 
Am 2. April 1910 wurde dann die „Allerheiligenbräu Brau- und Brennerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Zweck der Weiterführung der Brauerei und Brennerei gegründet. Wie genau Anton Schaff an dieser Gesellschaft beteiligt war, ist unklar, er blieb allerdings weiterhin Eigentümer der Brauerei [10]. Geschäftsführer der GmbH war Wilhelm Hellermann, seines Zeichens Rentner.
Für Anton Schaaf gingen die Zwangsversteigerungen weiter, wie der folgenden Liste zu entnehmen ist:
- 8. April 1910: 2 Wohnhäuser, Heumarkt 26-30
- 17. Juni 1910: 2 Wohnhäuser, Breitestraße 24 und Auf der Ruhr 2
- 28. Oktober 1910: Grundstück in Raderthal
- 7. Oktober 1910: 2 Wohnhäuser, Gleuler Str. 66 und Gleuler Str. 86
- 24. März 1911, Grundstück in Raderthal
- 2. Juni 1911: 2 Wohnhäuser, Gleuler Str. 66 und Gleuler Str. 86 (2ter Versuch)
Von allen unberührt blieb die Brauerei am Eigelstein. Im Jahr 1911 übertrug Anton Schaaf die Brauerei am Eigelstein 2 und die Restauration am Eigelstein 4 an seinen Sohn Carl Schaaf, der fortan als Eigentümer geführt wurde.
Am 3. August 1912 verstarb Anton Schaaf im Alter von 70 Jahren. Damit war es aber noch nicht ganz zu Ende. Im Juni 1913 wurde der Konkurs eröffnet, wobei unklar ist, warum trotz der ganzen Versteigerungen kein Geld in der Kasse war.
[4, 23.06.1913] „…Konkurseröffnungen: Cöln. Nachlass des am 3.8.1912 zu Cöln verstorbenen Bierbrauereibesitzers Anton Schaaf ehedem zu Cöln, Eigelstein 2. Eröffnungstermin: 18.6.1913. Offener Arrest: 26.7.1913. Schluß der Anmeldung: 26.7.1913. Erste Gläubigerversammlung: 17.7.1913. Prüfungstermin: 6.8.1913. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Stehr in Cöln…“
 
Im Rahmen der Konkursabwicklung wurde im November 1913 die Brauerei am Eigelstein 2 zwangsversteigert.
[4, 21.09.1913] „…Am 21. November 1913, vormittags 9½ Uhr, soll in Cöln, im Justizgebände am Reichenspergerplatz, Zimmer Nr. 77, das nachbezeichnete, in Cöln belegene Grundstück: Flur 28, Nr. 942/128 usw., Eigelstein Nr. 2, groß 5,34 Ar, Hofraum, a. Wohnhaus mit Hofraum, b. Brauerei, c. Kegelbahn, d. Kesselhaus, Gesamtnutzungswert 13 700 Mark, auf dem Grundstücke befindet sich die Brauerei und das Bierrestaurant „Allerheiligenbräu"; Eigentümer: Karl Schaaf, Restaurateur in Cöln, zwangsweise versteigert werden. Königliches Amtsgericht Cöln, Abt. 40…“
 
Wie die Zwangsversteigerung ausging ist unklar. Im Jahr 1914 wird Carl Schaaf noch als Eigentümer der Brauerei geführt, ab dem Jahr 1915 dann Adolf Theile [10]. Eine Woche nach der Zwangsversteigerung wurde das Konkursverfahren mangels Masse eingestellt.
[2, 20.11.1913] „…Das Konkursverfahren über den Nachlaß des am 3. August 1912 zu Cöln verstorbenen Bierbrauereibesitzers Anton Schaaf ehedem zu Cöln, Eigelstein Nr. 2 wohnhaft, wird mangels Masse eingestellt. Cöln, den 12. Nov. 1913. Königl. Amtsgericht, Abt.65…“
 
(PK001) [24, Sammlung Ippen]
Postkarte der "Dampf Branntwein-Brennerei u. Bierbrauerei von Anton Schaaf", gelaufen im Jahr 1901. Bemerkenswert ist, dass die Postkarte von "Anton Schaaf und Familei" persönlich versendet wurde
(F004) [16]
Foto des Allerheiligen-Bräu, beflagt als "Bierbrauerei u. Brennerei-Ausschank". Alter unklar
(F006) [16]
Blick in den Eigelstein, rechts zu sehen das Allerheiligen-Bräu, links Werbung für die Gaffel-Brauerei. Foto aus dem Jahr 1910

 

 
(W010) [2, 03.03.1866]
Anzeige von Anton Schaaf, vermutlich dem Vater des Anton Schaaf aus dem Allerheiligen-Bräu, zur Eröffnung seiner Wirtschaft am Filzengraben aus dem Jahr 1966
 
(W011) [2, 12.03.1866]
Heiratsanzeige von Anton Schaaf (Senior) mit Elise Geisen aus dem Jahr 1866
(W012) [2, 31.10.1867]
Anzeige von Anton Schaaf (Senior) zur Eröffnung der Kölnischen Bierbrauerei in Kalk aus dem Jahr 1867
 
(W013) [2, 02.01.1896]
Todesanzeige von Anton Schaaf (Senior) aus dem Jahr 1896
(W001) [4, 31.08.1900]
Anzeige von Anton Schaaf zur Wiedereröffnung des Allerheiligen-Bräu am 1. September 1900 
(W111) [4, 28.11.1905]
Ein nicht zu junger Mann wird für den Schnaps-Ausschank gesucht. Dafür wird es wohl Gründe gegeben haben
(W112) [4, 30.05.1908]
Ein neues Jung-Bier ohne Farbe-Zusatz kommt zum Ausschank. Anzeige aus dem Jahr 1908
(W050) [4, 05.10.1908]
Der Kegelclub im Allerheiligenbräu sucht noch einige Herren gesetzen Alters. Offerten werden schriftlich entgegen genommen. Anzeige aus dem Jahr 1908
(W014) [4, 11.12.1909]
Anzeige von Anton Schaaf von Dezember 1909, in der er die Leitung der Restaurationsküche an einen "bewährten Chef" übertragen hat 
 
(W002) [4, 01.01.1909]
Anton Schaaf und Frau wünschen ein Glückseliges Neujahr 1909 
(W003) [4, 19.02.1909]
Todesanzeige von "Frau Anton Schaaf", welche im Februar 1909 verstarb 
(W004) [4, 24.06.1909]
Wegen fortdauernder Krankheit seines Sohnes steht die Gastwirtschaft am Heumarkt zum Verkauf. Anzeige aus Juni 1909 
(W005) [4, 24.06.1909]
Noch verkaufte Anton Schaaf seinen Besitz freiwillig, was sich in naher Zukunft ändern sollte. Anzeige aus Juni 1909
(W006) [4, 01.01.1910]
Grüße von Anton Schaaf zum neuen Jahr 1910 
(W015) [4, 17.02.1910]
Zwangsversteigerung zweier Wohnhäuser im Besitz von Anton Schaaf am Heumarkt 26/28 und 30. Anzeige von Februar 1910 
(W007) [4, 19.04.1910]
Zwangversteigerung der beiden Wohnhäuser im Besitz von Anton Schaaf in der Breitestraße 24 und in Auf der Ruhr 2. Anzeige aus April 1910  
(W017) [4, 06.09.1910]
Zwangsversteigerung des im Besitz von Anton Schaaf befindlichen Grundstücks in Köln-Rondorf. Anzeige aus September 1910
(W018) [4, 27.09.1910]
Zwangsversteigerung zweier im Besitz von Anton Schaaf befindlichen Grundstücke in Köln-Lindenthal. Anzeige aus September 1910
(W021) [4, 06.04.1911]
Zwangsversteigerung von 4 Grünstücken im Besitz von Anton Schaaf. Anzeige aus April 1911
(W020) [4, 06.02.1911]
Zwangsversteigerung eines im Besitz von Anton Schaaf befindlichen Grundstücks in Köln-Raderthal. Anzeige aus Februar 1911
   
(W008) [4, 05.08.1912]
Todesanzeige von Anton Schaaf, "Mitkämpfer der Feldzüge von 1864, 1866 und 1870/71", welcher am 3. August im Alter von 70 Jahren verstarb 
(W009) [4, 11.11.1913]
Anzeige zur Zwangsversteigerung der Allerheiligen-Brauerei, mittlerweile im Besitz von Karl Schaaf, aus November 1913  
                                                                                                          

Die Allerheiligenbräu Brau- und Brennerei Gesellschaft (1910-1913)
Am 2 April 1910 wurde die Allerheiligen Brau- und Brennerei Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet.
[2, 02.04.1910] „…Nr. 1420 die Gesellschaft: Allerheiligenbräu Brau-und Brennerei, Gesellschaft mit beschränkter Haftung Cöln. Gegenstand des Unternehmens: Erwerb und Weiterbetrieb der unter dem Name Allerheiligenbräu zu Cöln betriebenen Brauerei nebst Schenkwirtschaft, ferner Übernahme, Weiterführung und Errichtung von Vertriebsstellen zum Zwecke des Verkaufs von Brauerei- und Brennereierzeugnissen. Stammkapital: 40000 M. Geschäftsführer: Wilhelm Hellermann, Rentner, Cöln. Gesellschaftsvertrag vom 25. Februar 1910. Die Dauer der Gesellschaft ist auf zehn Jahre festgesetzt beginnend mit dem Tage der Eintragung der Gesellschaft in das Handelsregister. Erfolgt 6 Monate vor Ablauf des 10. Geschäftsjahres von keinem Gesellschafter eine Kündigung. dann läuft dieser Vertrag stillschweigend 10 Jahre weiter und so fort von 10 zu 10 Jahren. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so ist jeder derselben berechtigt, die Gesellschaft zu vertreten. Ferner wird bekannt gemacht: Oeffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger…“
 
Die Hintergründe für die Gründung der GmbH liegen im Dunkeln. Als Geschäftsführer ist ein Herr Wilhelm Hellermann, Rentner aus Cöln, benannt. Über Wilhelm Hellermann ist bekannt, dass er ein Kölner Kaufmann war, der mehrere Firmen gründete. So z.B. eine Schirmfabrik und eine Fabrik zu Herstellung von Hosenträgern. Auch gründete er Filialen in Elberfeld und Dortmund. In welcher Beziehung er zu Anton Schaaf stand, ist nicht bekannt.
Nach Gründung der GmbH wurde massiv, zeitweise täglich in den Kölner Zeitungen mit Anzeigen geworben. Das neu erworbene Haus Eigelstein 4 wurde mit einbezogen, geworben wurde mit „Allerheiligen-Bräu“ 2/4“.
Im September 1912 übergab Carl Schaff, Sohn des verstorbenen Anton Schaaf und mittlerweile Besitzer des Allerheiligenbräu, die Geschäftsführung an Adam Filz, welcher vorher im Gürzenich-Bräu tätig gewesen war . Nach der Übernahme der Restauration trat Adam Filz auch namentlich in den Anzeigen auf.
Im Frühjahr 1914 übernahm Adolf Theile die Brauerei und die Allerheiligen-Bräu Brau- und Brennerei G.m.b.H. war damit Geschichte. Formal gelöscht wurde die Gesellschaft aber erst im Jahr 1923.
[6, 08.03.1923] „…Köln. Nachstehende Firmen wurden am 26. Februar 1923 von Amts wegen gelöscht: Abteilung A. Nr. 1420. Allerheiligenbräu Brau und Brennerei G.m.b.H…“
 
 
(W127) [2, 20.09.1884]
Wilhelm Hellermann, der Geschäftsführer der GmbH, besaß früher eine Schirmfabrik
(W121) [4, 26.11.1888]
Wilhelm Hellermann, der Geschäftsführer der GmbH, besaß früher eine Schirmfabrik

 

(122) [4, 24.08.1890]
Im Jahr 1890 wurde auch eine Filiale der Schirmfabrik in Dortmund eröffnet 
(W128) [2, 30.04.1896]
Wilhelm Hellermann, Geschäftsführer der Firma Hellermann-Schmidt, besaß auch eine Fabrik zur Herstellung von Hosenträgern 
                                                                
(W123) [7, 24.06.1906]
Im Juni 1906 hebt die Familie Hellerman die Verlobung ihrer Tochter Paula mit Richard Waxweiler auf. Das kann nicht ohne Erwiderung bleiben (siehe rechts)
(W125) [2, 25.06.1906]
Das konnte Richard Waxweiler nicht auf sich sitzen lassen, er war es doch, der die Verlobung schon längst gelöst hatte. Einen Tag später kam seine Erwiderung
 
(W065) [4, 14.05.1910]
Wiedereröffnung des komplett renovierten Allerheiligen-Bräu unter der neuen GmbH im Mai 1910 
(W066) [4, 18.05.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu von Mai 1910 
(W067) [18.06.1910]
Werbung des Allerheiligen-Bräu von Juni 1910

 

(W068) [4, 25.06.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu anlässlich der Jesuiten-Kirmes im Juni 1910 
(W054) [4, 26.07.1910]
1a Echt Kölsch für 10 Pfennig. Anzeige des Allerheiligenbräu aus Juli 1910  
(W069) [4, 30.07.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu anlässlich der St. Kunibert-Kirmes im Juli 1910 
(W070) [4, 06.08.1910]
Zum Jubelfest des Männer-Gesangvereins "Arion" trifft man sich im Allerheiligen-Bräu. Anzeige aus August 1910
(W071) [2, 13.08.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu mit Tageskarte für Sonntag, den 14. August 1910 
 
(W072) [2, 27.08.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu mit Tageskarte für Sonntag, den 28. August 1910 
(W073) [2, 17.09.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu mit Tageskarte für Sonntag, den 18. September 1910 
(W053) [4, 10.09.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu mit Tageskarte für Sonntag, den 11. September 1910 
(W055) [4, 22.10.1910]
Anzeige des Allerheiligen-Bräu mit Tageskarte für Sonntag, den 22. Oktober 1910 
(W074) [4, 26.09.1910]
Anzeige des  Obergärigen Brauhaus "Allerheiligen-Bräu" aus dem Jahr 1910
(W052) [4, 12.10.1910]
Anzeige des  Obergärigen Brauhaus "Allerheiligen-Bräu" aus dem Jahr 1910
(W076) [4, 29.09.1910]
Grosses Schlachtfest von ganzen Schweinen. Anzeige aus September 1910 
 
(W077) [4, 07.10.1910]
Zum großen Spanferkel-Essen wird ergebenst eingeladen. Anzeige aus Oktober 1910 
 
(W079) [26.11.1910]
300 Riesen-Hämchen an einem Abend. Anzeige des Allerheiligen-Bräu von November 1910
(W081) [4, 24.12.1910]
Skatspieler gesucht. "Bessere Herren" finden Gelegenheit, sich zu beteiligen. Anzeige von Dezember 1910
 
(W083) [4, 30.12.1910]
Große Silvester-Feier im Allerheiligen-Bräu. Anzeige aus Dezember 1910 
                                                           
(W085) [4, 10.03.1911] (W086) [4, 11.03.1911] (W087) [4, 12.03.1911] (W088) [4, 13.03.1911] (W089) [4, 14.03.1911] (W090) [4, 16.03.1911]
Zu Beginn des Jahres 1911 schaltete das Allerheiligen täglich Anzeigen mit der tagesaktuellen Speisekarte. Die Gerichte könnten so auch heute noch auf Speisekarten wieder finden
 
(W091) [2, 03.06.1911]
Pfingst-Diners à 70 Pfg. Anzeige des Allerheiligen-Bräu aus Juni 1911
(W092) [4, 17.06.1911]
St. Ursula-Kimes-Diner und 1a echt Kölsch. Anzeige aus Juni 1911
(W093) [4, 02.07.1911]
Zum Sänger-Jubelfest gibt es Festdiners. Anzeige aus Juli 1911
(W094) [4, 08.07.1911]
Märzen-Bier für die Freunde eines guten Tropfen. Anzeige aus Juli 1911
(W095) [15.07.1911]
Kirmes-Diner à 70 Pfennig (das kleine Zeichen rechts neben der 0 ist das alte Zeichen für Pfennig). Anzeige aus Juli 1911
(W096) [4, 04.08.1911]
Ein Standbein des Allerheiligenbräu war die eigene Brennerei. Vielleicht wurden deshalb "verheiratete" Kellner gesucht
(W097) [4, 06.07.1912]
Jesuiten-Kirmes-Diner und überraschende Abendplatten. Anzeige aus Juli 1912
(W098) [4, 17.07.1912]
"Schnüsschen und Oehrchen" (Schweine-Rüssel und -Ohren) findet man so wohl nicht mehr auf den heutigen Speisekarten. Anzeige aus Juli 1912
(W058) [4, 30.09.1912]
Im September 1912 übergab Carl Schaaf die Geschäftführung des Restaurant "Allerheiligenbräu" an Adam Filz
(W117) [11.12.1912]
Anzeige des neuen Betreibers Adam Filz aus Dezember 1912

 

   
(W099) [01.01.1913]
Grüße zum neuen Jahr 1913 von Adam Filz, dem neuen Betreiber des Restaurants
(W059) [4, 21.09.1913]
Ankündigung der Zwangsversteigerung des Allerheiligen-Bräu im November 1911 
                                                                                                           

 

 

Das Obergärige Brauhaus Eigelstein 2 unter Adolf Theile (1914-1918)
In der vorherigen Zwangsversteigerung wurde das Allerheiligen-Bräu zuerst von einer Firma "S. Kaufmann" aus Mannheim zum Preis von 215.000 Mark ersteigert. Adolf Theile erwarb das Allerheiligen-Bräu von dieser Firma Ende des Jahre 1913 oder zu Beginn des Jahres 1914 für 208.000 Mark, renovierte es und eröffnete im April 1914 dort seine Brauerei.
Vor der Eröffnung gab es allerdings noch einen Rechtstreit über die Konzession, welcher aber zu Gunsten von Adolf Theile ausging.
[23, 23.04.1914] „…Ein interessanter Wirtschaftskonzessionsstreit, der seit längerer Zeit bezüglich des früheren„Allerheiligenbräu" am Eigelstein 2 und der im nebenliegnden Hause Eigelstein 4 befindlichen, früher zum vorgenannten Brauhaus gehörigen, seit einiger Zeit unabhängig betriebenen Kölner Kneipe Karl Schaaf schwebte, fand jetzt am Bezirksausschuß eine beide Parteien befriedigende Lösung. Der frühere Inhaber des Allerheiligenbräu, der inzwischen verstorbene Anton Schaaf, der seit langen Jahren das Allerheiligenbräu besessen und, auch seit 1908 selbst gebraut hatte, war durch widrige Verhältnisse in wirtschaftlichen Verfall geraten, sodaß sein Anwesen Eigelstein 2 in Zwangsversteigerung geriet und für 215000 Mk. der Mannheimer Firma S. Kaufmann und Sohn zugeschlagen wurde. Bevor A. Schaaf in Zahlungsschwierigkeiten geraten war, hatte er für das kleine Haus Eigelstein 4 die Konzession zum Betriebe eines Ausschanks a la Stehbierhalle erhalten und späterhin seine ganze Konzession für das Haus Eigelstein 4 vom Stadtausschuß unter Verzichtleistung der Konzession im Hause Eigelstein 2 erhalten. Da A. Schaaf sen. nun verstarb, mußte sein Sohn Karl erneut um die Konzession für den Wirtschaftsbetrieb im Hause Eigelstein 4 einkommen, die ihm aber zunächst vom Stadtausschuß versagt wurde, der nun eine Konzession dem neuen Besitzer des "Allerheiligenbräu" Adolf Theile, der mittlerweile das 580 Quadratmeter große Anwesen Eigelstein 2 nebst Brauerei und Wirtschaftseinrichtung von der Firma Kaufmann einschließlich der Kosten zu 208000 Mk. erworben hatte. Gegen die Versagung der Konzession hatte Karl Schaaf Berufung eingelegt, ebenso der Oberbürgermeister, gegen beide Urteile de s Stadtausschusses, die er sonst guthieß, aus rein prozeßtechnischen Gründen, sodaß beide Konzessionsgesuche jetzt dem Bezirksausschuß vorlagen. Dieser erkannte nach längeren Verhandlungen unter Behier zwei an sich berechtigte Existenzen auf dem Spiele standen, zumal auch beide Konzessionen für die Häuser 2 und 4 schon früher erteilt waren. auf Verleihung der vollen Wirtschaftskonzession an beide Gesuchsteller..."
 
Adolf Theile stammte aus Euskirchen und war dort als Brauer, höchstwahrscheinlich in der Brauerei von Werner Baum, tätig. Die erste bekannte Nennung erfolgt im Kontext eines Ehevertrages, in dem Gütertrennung vereinbart wird [11]. Geheiratet hatte er Catharina Baum, vermutlich die Tochter seines Arbeitgebers.
Ende des Jahres 1891 steigt er dann mit in die Brauerei seines Schwiegervaters ein.
[2, 30.12.1891] „…Bekanntmachung. In das hiesige Gesellschafts=Register ist heute die Handels=Gesellschaft zum Betrieb einer Bierbrauerei mit Bierverkauf, handelnd unter der Firma „Werner Baum & Cie", mit dem Sitze zu Euskirchen, eingetragen worden. Inhaber der Firma sind: 1. Werner Baum, 2. Adolf Theile, Euskirchen, 3. Carl van Hooff, alle zu Euskirchen wohnhaft. Die Gesellschaft hat am 13. Februar 1886 begonnen und ist zur Vertretung derselben jeder Gesellschafter berechtigt.
 
Im Jahr 1895 schied er als Gesellschafter aus der Brauerei „Werner Baum & Cie.“ aus und gründete seine eigene Brauerei in Euskirchen, das „Euskirchener Brauhaus“. Dies betrieb er allerdings nur gut 2 Jahre, im November 1897 verkaufte er das „Euskirchener Brauhaus“ an Aloys Steffens.
Anschließend sattelte Adolf Theile auf Mineralwasser um und übernahm im Jahr 1898 die Generalvertretung von Arienheller Sprudel für Köln und Umgebung [4]. Wiederum nur ein Jahr später übergibt er die Generalvertretung „infolge anderweitiger Unternehmungen“ an Heinrich Kaufmann-Becker.
Die anderweitigen Unternehmungen war zum einen die Gründung der Firma „Electricitäts=Gesellschaft zur Entfernung und Verhütung von Kesselstein“ zusammen mit Jacob Gottlob, welcher ein entsprechendes Patent hielt. Geschäftsführer war aber alleinig Adolf Theile.
[2, 21.12.1899] „…In das hiesige Gesellschafts=Register ist heute unter Nr. 4709 eingetragen worden die Gesellschaft unter der Firma Electricitäts=Gesellschaft zur Entfernung und Verhütung von Kesselstein, Gesellschaft mit beschränkter Haftung welche ihren Sitz in Köln hat. Der Gesellschaftsvertrag datirt vom 29. November 1899. Gegenstand des Unternehmens ist Verwertung eines Verfahrens zur Absorbirung von Kesselsteinen, welche von dem Elektrotechniker Jacob Gottlob in Köln zum Patent angemeldet ist, Anfertigung und Vertrieb von elektrischen Maschinen, etc. Das Stammcapital der Gesellschaft beträgt 20000 Mark. Zum Geschäftsführer der Gesellschaft Adolf Theile zu Köln bestellt. Die Gesellschaft wird verpflichtet durch die Erklärungen und Zeichnungen eines Geschäftsführers oder zweier Procuristen, welche in der Weise zu zeichnen, daß sie zur Firma ihre Namensunterschrift beifügen. Köln, den 15. December 1899. Königliches Amtsgericht, Abth. 26
 
Aber auch diese Unternehmung ist nur von kurzer Dauer, bereits im Oktober 1900 steigt er wieder aus der Firma aus.
[2, 29.10.1900] „…Am 25. October 1900 unter Nr. 4709 (H.-R.) bei der Firma: Electricitäts=Gesellschaft zur Verhütung von Kesselstein, Gesellschaft mit beschränkter Haftung Köln. Adolf Theile, Director, Köln, ist als Geschäftsführer ausgeschieden und an seine Stelle Max Schott, Kaufmann, Köln, zum Geschäftsführer bestellt. Der Sitz der Gesellschaft ist von Köln nach Elberfeld verlegt. Kgl. Amtsgericht, Abt. III, Köln.
 
Die weitere Unternehmung war die Gründung der „Colonia Brauerei“ in Nippes zusammen mit Franz Bungarten im Jahr 1899. . Adolf Theile stieg im Juli 1909 wieder aus, als die Colonia Brauerei schon so gut wie von der Hirsch-Brauerei übernommen war .
Im Juni 1909, also einen Monat früher, wurde Adolf Theile in den Aufsichtsrat der Hitdorfer Brauerei Friede Aktiengesellschaft gewählt, welche damals eine der großen Brauereien im Rheinland war .
[2, 10.06.1909] „…Hitdorfer Brauerei Friede zu Köln. Die gestrige außerordentliche Hauptversammlung … An Stelle des sein Amt niederlegenden Dr. Hirsch wurde Brauerdirektor Adolf Theile in Köln in den Aufsichtsrat gewählt…“
 
Was in der folgenden Zeit bis zur Eröffnung seines Allerheiligen-Bräu im April 1914 passierte, ist nicht bekannt. Die Eröffnung der Brauerei kündigte er in einer Anzeige im Kölner Lokal-Anzeiger wie folgt an:
[4, 24.04.1914] „…Eröffnung Samstag, den 25. April 1914, Brauerei für obergäriges Bier Adolf Theile, früher „Allerheiligen-Bräu“ Eigelstein 2, vollständig renoviert…“
 
Parallel zum Betrieb der Brauerei am Eigelstein 2 gehörte die Restauration am Eigelstein 4 weiterhin Carl Schaaf und wurde auch weiterhin von ihm betrieben. Unter Adolf Theile wurde die Brauerei nicht "Allerheiligen-Bräu" genannt, sondern einfach "Obergäriges Brauhaus".
Vermutlich wurde die Brauerei im Jahr 1918 geschlossen und nur noch als Restauration weitergeführt. Sicher ist dies aber nicht, da für die Jahre 1919 bis 1924 keine Informationen vorliegen. Was danach aus Adolf Theile wurde, ist nicht bekannt.
(W005) [4, 20.08.1998]
Vor der Übernahme der Allerheiligen-Brauerei war Adolf Thiel u.a. als Generalvertreter für Arienheller Sprudel tätig. Anzeige aus dem Jahr 1898
(W007) [4, 06.05.1899]
Adolph Theile gibt seinen Job als Vertreter für Arienheller Sprudel "infolge anderer Unternehmungen" auf. Die anderen Unternehmungen waren die Gründung der "Electricitäts=Gesellschaft zur Verhütung von Kesselstein, Gesellschaft mit beschränkter Haftung" sowie die Gründung der Colonia-Brauerei
(W002) [4, 24.04.1914]
Eröffnungsanzeige der Brauerei am Eigelstein 2, "früher Allerheiligen-Bräu" von Adolf Theile am 25. April 1914 
(W001) [4, 02.06.1914]
Werbung für das "Obergärige Brauhaus" von Adolf Theile. Unter seiner Führung wurde das Brauhaus nicht "Allerheiligen-Bräu" genannt 
     
(W003) [2, 06.11.1914]
Die Brauerei braucht einen neuen Dampfkessel für die Dampfmaschine. Anzeige aus dem Jahr 1914
                                                                                                                                                                 

Das Allerheiligen-Bräu als Restauration (1918-1943)
Im Jahr 1919 war die Brauerei vermutlich schon stillgelegt und die Restauration wurde von Fritz Frohne geführt [4]. Fritz Frohne betrieb seit längerem schon das „Hotel-Restaurant Frohne“ in der Marzellenstraße 29, welches er im Jahr 1909 in „Hotel Westfälischer Hof“ umbenannte. Im Jahr 1919 beschlagnahmten die englischen Besatzer den Westfälischen Hof und aus diesem Grund übernahm Fritz Frohne die Leitung des Allerheiligenbräu am Eigelstein 2.
[4, 21.02.1919] „…Hotel „Westfälischer Hof“. Infolge Beschlagnahme meines Hotels „Westfälischer Hof“ durch die brit. Behörden habe ich die Leitung des Wirtschaftsbetriebes „Allerheiligenbräu“ Eigelstein 2, übernommen. Sonntags ab 4 Uhr: Künstler-Konzert. ) Leitung: Willy Gross.) Kegelbahn und Sälchen vorhanden. Fritz Frohne…“
 
Fritz Frohne führte die Restauration aber nur ein halbes Jahr, bevor Ferdinand Mohr die Leitung des Restaurants übernahm. Fritz Frohne kehrte, als die englischen Besatzer sein Hotel wieder räumten, zurück in sein altes Hotel in der Marzellenstraße.
[4, 26.03.1920] „…Wieder-Eröffnung. Nach Freigabe durch die brititsche Behörde und vollständiger Wiederherstellung wird das Hotel-Restaurant „Westfälischer Hof“, Marzellenstrasse 29, am Samstag, den 27. März, wieder eröffnet. Fritz Frohne…“
 
Vermutlich direkt im Anschluss, gesichert ab dem Jahr 1923 [12] übernahm Peter Milbers die Führung der Restauration. Bis spätestens zum Jahr 1925 [10], vermutlich auch schon früher wechselten die Besitzverhältnisse am Eigelstein 2. Der neue Besitzer war ein gewisser Dr. Basten aus Saarbrücken. Die Schenkwirtschaft am Eigelstein 4, die parallel zur Restauration am Eigelstein 2 betrieben wurde, verblieb aber weiterhin im Besitz von Carl Schaaf, der diese auch führte.
Im Jahr 1926 oder 1927 übernahm Theodor Krause die Leitung der Restauration am Eigelstein 2, während die Besitzverhältnisse unverändert blieben. Nach weiteren 2 Jahren übernahm im Jahr 1929 Otto Wulf die Leitung der Restauration, allerdings nur für 1 Jahr. Ab dem Jahr 1939 wurde die Restauration mit mehr Kontinuität von Peter Meid geführt. Dieser führte die Brauerei mindestens bis ins Jahr 1939, ggf. auch bis in Jahr 1941. Der letzte bekannte Restaurateur ist, vermerkt für das Jahr 1941, Friedrich Prust.
Wie so viele andere Kölner Brauhäuser auch, wurde das Allerheiligenbräu im zweiten Weltkrieg bei alliierten Bombenangriffen zerstört. Es wurde nach dem zweiten Weltkrieg nicht nur nicht mehr aufgebaut, durch den Bau der Hauptverkehrsader Nord-Süd Fahrt mit der Verlängerung durch die Turiner Straße wurde das ganze Viertel zerschnitten. Den Eigelstein 2-4 gibt es heute nicht mehr, die Straße beginnt heute mit der Hausnummer 12. Da wo einst das Allerheiligenbräu stand, verläuft heute die Turiner Straße.
(W129) [4, 31.12.1907]
Anzeige des Hotel-Restaurant Frohne in der Marzellenstrasse 29, welches Fritz Frohne bis zur Beschlagnahme durch die britische Besatzung im Jahr 1919 betrieb
(W135) [4, 31.12.1912]
Anzeige des mittlerweile von Fitz Frohne in "Hotel Westfälischer Hof" umbenanntes Hotel aus dem Jahr 1912,
(W138) [21.02.1919]
Die britischen Besatzer beschlagnahmten das Hotel von Fritz Frohne zu Beginn des Jahres 1919. Dieser übernahm dann die Leitung des Wirtschaftsbetriebes "Allerheiligenbräu"
(W061) [12, 08.03.1919]
Anzeige von Fritz Frohne aus dem Jahr 1919 
(W004) [4, 19.06.1919]
Anzeige von Fritz Frohne aus dem Jahr 1919

 

(W140) [4, 26.03.1920]
Nach dem die britische Besatzung das Hotel wieder freigegeben hatte verließ Fritz Frohne das Allerheiligenbräu und eröffnete am 27. März 1920 wieder sein Hotel in der Marzellenstraße
 
(W062) [12, 30.08.1919]
Ferdinand Mohr übernimmt im August 1919 Wirtschaftsbetrieb des Allerheiligen-Bräu von Fritz Frohne 
(W118) [19, 16.08.1920]
Im Jahr 1920 befand sich am Eigelstein 2 auch ein Geschäft für Büro-Einrichtungen
(W119) [4, 19.06.1923]
Anzeige des Restaurant unter Peter Milbers aus dem Jahr 1923. "Das Haus der besten Küche" hat Bier der Kölner Brauerei Winter und Kulmbacher Bier im Ausschank 
(W120) [4, 31.12.1923]
Anzeige des Restaurant unter Peter Milbers zum Neujahr 1924
 
   
(K001) [10]
Kartenausschnitt aus dem Jahr 1913. Gut zu sehen der Bahnverlauf und die Hausnummer 2 auf dem Eigelstein links neben der Allerheiligen-Straße
(K002) [17]
Katenausschnitt des Bereichs um den Eigelstein. Die Allerheiligenstraße geht nicht mehr bis zum Eigelstein, die Häuser Eigelstein 2 bis 10 sind der Turiner Straße und den Gleisen zum Opfer gefallen 
        

Übersicht der Firmierungen
Zeitraum        Firmierung Anmerkung
1866-1892 Brauerei Damian Bühl Eigelstein 16
1892-1896 Allerheiligen-Bräu, Adolf Kerp  
1896-1898 Allerheiligen-Bräu, Nitzgen & Kirschbaum  
1900-1910 Allerheiligen-Bräu, Anton Schaaf ab 1900 Eigelstein 2-4
1910-1913 Allerheiligenbräu Brau- und Brennerei Gesellschaft m.b.H  
1914-1918 Obergäriges Brauhaus, Adolf Theile anschließend nur Restauration

Quellenverzeichnis
 
1 Adressbuch für die gesamte Brau-Industrie Europas, Band I: Deutschland, 1898, Verlag von Eisenschmidt & Schulze, Leipzig
2 "Kölnische Zeitung", Ausgaben 06.05.1823, 20.06.1830, 09.11.1844, 18.02.1845, 30.03.1851, 20.07.1862, 31.07.1862, 15. 09.1862, 11.10.1862, 06.07.1863, 27.04.1865, 27.06.1865, 19.02.1866, 03.03.1866, 10.03.1866, 12.03.1866, 01.09.1866, 08.01.1867, 15.08.1867, 31.10.1867, 16.11.1868, 14.11.1868, 06.04.1869, 03.09.1871, 13.12.1871, 23.05.1872, 24.10.1873, 03.10.1874, 12.12.1875, 22.01.1876, 09.11.1877, 09.11.1877, 18.12.1878, 03.01.1879, 04.01.1879, 04.02,1881, 12.04.1881, 13.04.1881, 02.05.1881, 20.01.1884, 11.06.1885, 01.07.1885, 23.12.1885, 27.02.1890, 30.12.1891, 19.03.1892, 23.11.1892, 15.02.1893, 20.09.1893, 22.01.1895, 17.02.1895, 25.06.1895, 01.12.1895, 09.03.1897, 05.04.1898, 21.12.1899, 29.10.1900, 20.09.1901, 22.03.1904, 24.06.1906, 28.12.1908, 10.06.1909, 24.06.1909, 24.06.1909, 09.07.1909, 31.01.1910, 02.04.1910, 10.01.1912, 16.03.1913, 20.11.1913, 14.10.1914, 02.12.1914, 12.03.1915, 09.04.1915, 16.10.1915, 25.05.1916, 21.04.1917, 21.05.1919, 11.07.1922, 28.07.1922, 16.08.1922, 12.10.1922, 03.02.1923, 06.08.1923, 08.10.1923, 27.07.1925, 20.01.1926, 09.10.1929
3 "Brauerei-Verzeichnis Deutschland", Michael Gorytzka, Manfred Friedrich, herausgegeben von der Fördergemeinschaft von Brauerei-Werbemittel-Sammlern e.V. (FvB), Ausgabe November 2009
4 "Kölner Lokal-Anzeiger", Ausgaben 01.04.1888, 04.04.1888, 22.10.1888, 26.11.1888, 10.12.1888, 07.04.1889, 13.04.1889, 16.04.1889, 12.04.1890, 11.06.1891, 26.01.1892, 05.11.1892, 18.11.1892, 02.04.1893, 24.09.1893, 24.09.1893, 25.10.1893, 01.11.1893, 24.02.1894, 24.02.1894, 27.07.1894, 22.12.1894, 20.02.1895, 30.04.1896, 05.02.1897, 17.11.1897, 20.08.1898, 06.05.1889, 31.08.1900, 26.10.1900, 06.12.1900, 15.01.1901, 16.08.1903, 16.09.1903, 10.06.1904, 28.11.1905, 31.12.1907, 10.03.1908, 30.05.1908, 05.10.1908, 31.12.1908, 01.01.1909, 19.02.1909, 11.12.1909, 31.12.1909, 01.01.1910, 17.02.1910, 19.04.1910, 14.05.1910, 18.05.1910, 07.06.1910, 18.06.1910, 25.06.1910, 26.07.1910, 30.07.1910, 06.08.1910, 03.08.1910, 27.08.1910, 06.09.1910, 10.09.1910, 17.09.1910, 26.09.1910, 28.09.1910, 19.09.1910, 27.09.1910, 27.09.1910, 07.10.1910, 08.10.1910, 10.10.1910, 12.10.1910, 15.10.1910, 22.10.1910, 29.10.1910, 26.11.1910, 03.12.1910, 04.12.1910, 22.12.1910, 24.12.1910, 30.12.1910, 31.12.1910, 09.03.1911, 10.03.1911, 11.03.1911, 12.03.1911, 13.03.1911, 14.03.1911, 16.03.1911, 06.04.1911, 03.06.1911, 11.04.1911, 17.06.1911, 02.07.1911, 08.07.1911, 14.07.1911, 15.07.1911, 04.08.1911, 01.01.1912, 25.05.1912, 06.07.1912, 17.07.1912, 05.08.1912, 06.08.1912, 30.09.1912, 11.12.1912, 31.12.1912, 01.01.1913, 23.06.1913, 21.09.1913, 26.10.1913, 11.11.1913, 15.12.1913, 31.12.1913, 24.04.1914, 31.05.1914, 31.05.1914, 06.11.1914, 28.03.1915, 21.02.1919, 29.03.1919, 26.03.1920, 03.02.1923, 19.06.1923
5 "Gladbacher Volkszeitung, Ausgabe 24.03.1922
6 "Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger", Berlin, Ausgaben 11.05.1895, 10.08.1896, 11.12.1896, 10.01.1901, 01.05.1918, 10.03.1921, 09.08.1922, 15.11.1922, 08.03.1923, 31.12.1928
7 "Bonner Generalanzeiger für Bonn und Umgegend", Ausgaben 18.06.1894, 19.06.1894, 03.07.1895, 04.07.1895, 06.11.1897, 26.07.1899, 17.05.1901, 24.06.1906, 25.06.1906
8 "Bonner Volkszeitung", Ausgabe 02.01.1896, 14.10.1899
9 "General-Anzeiger für Dortmund und die Provinz", Ausgabe 30.10.1913
10 "Greven's Adreßbuch für Köln“, Ausgaben 1860, 1864, 1866, 1867, 1868, 1876, 1880, 1885, 1887,1889, 1892, 1897, 1888, 1899, 1900, 1901, 1902, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913, 1914, 1915, 1916, 1917, 1918, 1925, 1936, 1927, 1928, 1929, 1930, 1939, 1941/42
11 "Bonner Wochenblatt", Ausgabe 22.05.1886
12 „Rheinische Volkswart“, Ausgaben 08.03.1919, 19.06.1919, 30.08.1919, 07.05.1920, 31.12.1923
13 "Rhein- und Ruhrzeitung", Ausgabe 03.06.1904
14 Rheinisches Bildarchiv, https://www.kulturelles-erbe-koeln.de/documents/obj/05060020/rba_034649
15 https://altes-koeln.de/wiki/Datei:Kreuter_018.jpg
16 "Prosit Colonia: Die vergessenen und unvergessenen Brauereien, Bier- und Brauhäuser Kölns", Autor: Franz Mathar, Greven Verlag, 1999
17 https://altes-koeln.de/wiki/Kartensammlung, OpenStreetMap
18 "Central-Volksblatt für den Regierungs-Bezirk Arnsberg", Ausgabe 06.09.1893
19 "Iserlohner Kreisblatt", Ausgabe 16.08.1920
20 "Dortmunder Zeitung", Ausgabe 24.08.1890, 11.07.1906
21 "Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westfalen", Ausgaben 26.08.1855, 15.10.1887
22 "Echo der Gegenwart", Ausgabe 20.07.1862
23 "Rheinischer Merkur", Ausgabe 23.04.1914
24 Sammlung Kölner Postkarten von Detlef Ippen, www.post.koeln